App-Tipp

E-Learning : Ein virtuelles Klassenzimmer auf „meetzi“

Die Digitalisierung bringt viele Möglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer, ihren Unterricht neu zu gestalten, kreativer zu werden und sich effizienter zu organisieren. Das Angebot ist groß. Allein fällt es vielen Lehrkräften jedoch schwer, sich im Dschungel der digitalen Anwendungen zu orientieren. Das Schulportal hat Leserinnen und Leser über Facebook und Twitter nach ihren Empfehlungen gefragt. Matthias Igerl, Schulleiter in Oberbayern, suchte während der Corona-Krise nach einer schnellen Lösung, um den Unterricht in den Online-Raum zu verlegen. Mit der App „meetzi“ wurde er fündig.

Es gibt es eine Vielzahl an Apps für die Schule. Doch wie erkennen Lehrkräfte, was eine gute App ausmacht und welche Anwendung tatsächlich nützlich ist? Das Schulportal gibt hier einen Überblick.

©Pia Bublies

Was bietet das Tool?

Mit „meetzi“ ist es möglich, den Unterricht vollständig digital zu halten. In einem virtuellen Unterrichtsraum treffen sich Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften. Dort können sie auf verschiedene Weise miteinander in den Austausch gehen. Neben einem Video-Chat gibt es eine digitale Tafel. Der Texteditor kann gemeinsam bearbeitet werden. Weitere Funktionen sind der Versand von Dateien und die Option, den eigenen Bildschirm zu teilen. Zudem steht für den Unterricht eine Reihe von Lern-Apps zur Verfügung.

Wie kann das Tool für den Unterricht genutzt werden?

Auf den ersten Blick erscheint der Video-Chat für den Unterricht. Zum Austausch untereinander ist dieser auch sehr praktisch. Die beste Erfahrung machte ich jedoch mit dem Texteditor. Hier werden gemeinsam Aufgaben bearbeitet, die schnell und unkompliziert, etwa aus einem Word-Dokument, in den Editor eingefügt werden. Auch das Einfügen von Bildern ist jederzeit möglich. Die Schülerinnen und Schüler können während der Bearbeitung miteinander kommunizieren, entweder über Mikrofon oder über ein Chatfenster. Damit kein Durcheinander entsteht, gibt es eine Meldefunktion. Die Schüler melden sich virtuell, werden dann von der Lehrerin oder dem Lehrer aufgerufen und können ihren Beitrag mitteilen.
Zur Sicherung oder Einführung eines Themas besteht zudem die Möglichkeit, gemeinsam eine Filmsequenz anzusehen oder eine Learning-App gemeinsam zu bearbeiten.

Eine weitere tolle Funktion bietet die virtuelle Tafel: Hier können – sofern man über ein Zeichenpad oder Tablet verfügt – Aufgaben per Hand aufgeschrieben werden. Auch PDF-Dokumente und andere Dateien können in der App unkompliziert eingefügt werden. So kann man seinen Schülerinnen und Schülern etwa Hausaufgaben geben, die zum Bearbeiten heruntergeladen werden können – und zur Korrektur dann wieder hochgeladen werden.

Wieso würden Sie die App weiterempfehlen?

Die App eignet sich hervorragend, um Unterricht von zu Hause aus zu gestalten. Ein großer Vorteil besteht darin, dass auch Partner- und Gruppenarbeiten durchgeführt werden können und somit eine gewisse Öffnung des Unterrichts möglich ist. Ich habe während der Corona-Krise beste Erfahrungen bei der Nutzung von „meetzi“ mit meinen Schülerinnen und Schülern gemacht. Voraussetzung für einen gelingenden Unterricht sind allerdings ein moderner Browser sowie eine stabile Internetverbindung.

Auf einen Blick

Wofür?

Virtueller Unterricht mit zahlreichen Funktionen wie Video-Chat, Texteditor oder Materialaustausch.

Kosten?

Es gibt eine kostenlose Version, die ohne Registrierung genutzt werden kann.

Ausstattung

Das „virtuelle Klassenzimmer“ funktioniert browserbasiert.

Bei den App-Tipps handelt es sich um Empfehlungen von Lehrkräften für Lehrkräfte. Das Deutsche Schulportal hat diese nicht mit Blick auf die aktuellen DSGVO-Richtlinien geprüft. Wenn Sie die App an Ihrer Schule einsetzen möchten, wenden Sie sich am besten an die zuständige Schulbehörde für eine datenschutzrechtliche Beurteilung.

Zur Person

  • Matthias Igerl leitet eine Grundschule im südlichen Oberbayern
  • Der Rektor half bei der Weiterentwicklung der App „klassenzimmer.meetzi.de“