Netz-Stimmen : Was vom Fernunterricht bleibt
Kaum haben die Sommerferien begonnen, wird über eine mögliche Rückkehr zum normalen Schulbetrieb diskutiert. Doch wie die Lage in ein paar Wochen aussieht, kann noch niemand hundertprozentig sagen. Der richtige Zeitpunkt, zurückzublicken. Die Erfahrungen aus dem Fernunterricht können Antrieb für die Schulentwicklung sein. Ein Blick in das „#Twitterlehrerzimmer”.

Die Corona-Zeit und der damit verbundene Fernunterricht haben Stärken und Schwächen in Schulen offengelegt. „Was nicht passieren darf, ist, dass die gemachten Erfahrungen unreflektiert versickern,” sagt Schulentwicklungsexpertin Maja Dammann im Interview mit dem Schulportal. „Dafür ist die Reflexion der Arbeit der vergangenen Wochen so wichtig.” Schulleitungen seien jetzt besonders gefragt.
Unter dem Hashtag „#Twitterlehrerzimmer” teilen zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer ihre Erfahrungen. Auch das Schulportal hat dort gefragt, welche Ideen Lehrkräfte aus dem Fernunterricht mitnehmen wollen. Was möchten Sie beibehalten? Welche Ideen weiterverfolgen? Wir haben einige Tweets, Beiträge aus dem „#Twitterlehrerzimmer”, zur Anregung gesammelt. Das virtuelle Lehrerzimmer auf Twitter hat ein lebhaftes Kollegium – diskutieren Sie mit!
Die ersten Bundesländer sind diese Woche in die Sommerferien gestartet. Ein guter Zeitpunkt, um zurückzublicken: Was möchten Sie beibehalten? Wie soll es im neuen Schuljahr weitergehen?
Was wir auch nach Corona beibehalten sollten:
-Einbindung digitaler Angebote in den Unterricht
-Mehr Möglichkeiten für offene und kreative Arbeit
-Verzicht auf (zu viele) Klassenarbeiten
-(Alternative Leistungsdiagnosen)
-Noteneingabe (falls notwendig) von Zu Hause— Nᴇᴛᴢʟᴇʜʀᴇʀ (@blume_bob)
-Einbeziehung der Schüler*innen mittels Feedback
-Feedback über verschiedene Kanäle
-Stärkere Einbindung von Flipped-Classroom-Strukturen
-Kooperative Möglichkeiten über Plattformen für Schüler*innen— Nᴇᴛᴢʟᴇʜʀᴇʀ (@blume_bob)
Was wir nun bräuchten: Think Tanks aus Expert*innen, die Empfehlungen und Rahmen für Unterricht erarbeiten und Geld und Zeit für Lehrer*innen an Schulen, diese in nachhaltige Konzepte zu überführen.
Was wir kriegen: Nachhilfe für Schüler*innen in den Sommerferien.
– Möglichkeit für Home Office-Tage für S*uS, die so gut arbeiten können
– Kleine Lerngruppen
– Regelmäßige Kommunikation mit den Eltern
– Laufend Micro-Fortbildungen zu digitalen Prozessen für L*uL, aber auch S*uS (ggf. Eltern ?)— Stefan ☕️ (@laberfach)
-Ausstattung aller Schüler*innen mit digitalen Geräten
-Unterstützung von Familien, die ihren Kindern keine guten Lernumgebungen zu Hause zur Verfügung stellen können
-In der Schule den Focus auf die Befähigung zum selbstorganisierten Lernen legen— Bildungsweise • BW (@susanneposselt)
Agile Unterrichtsplanung in Jahrgangsteams, mittels Kanban- und Videokonferenztools – von zuhause statt im Bienenstock Lehrerzimmer.
— Stefan Hofmann (@KletteHofmann)
Die Weiterarbeit im Schulentwicklungsteam mit vielfältigen neuen Impulsen.
— P Fischer (@NoRegerds)
Mein eigener Anspruch die mediale Kompetenz der Schüler zu fördern und zu fordern. Und das wissen, dass auch mit Wenig unglaublich viel Möglich ist. Man muss aber verdammt kreativ werden und das ist genial
— Impaling_Prince (@NoLifeKing812)
Kollaboration auf Distanz geht auch schon in der 5. Klasse. Zum Abschluss der Schuljahres sind innerhalb von 2 Tagen in 6 Teams Musikvideos, Comics, Raps und ein Stop-Motion-Video entstanden. Ich bin baff ?
Mehr zum Schulpreis
- 15 Schulen sind für den Schulpreis 2020 nominiert. Sie haben die Jury in sechs Qualitätsbereichen überzeugt und können nun auf den Deutschen Schulpreis hoffen. Der Schulpreis soll aber auch in diesem Jahr verliehen werden, voraussichtlich im September.
- Die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung reagieren auf die Corona-Krise mit einer neuen Ausschreibung für den Deutschen Schulpreis 2021. Statt der regulären Ausschreibung gibt es nun den Deutschen Schulpreis 20I21 Spezial.Ausgezeichnet werden Konzepte, die Schulen im Umgang mit der Krise entwickelt haben und die auch danach die schulische Arbeit nachhaltig verbessern sollen. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Oktober 2020.