Konzept

Das Mentorensystem : Wirksamer Unterricht bedarf der Beziehung

Am Gymnasium der Stadt Alsdorf werden die Schülerinnen und Schüler der Mittel­stufe von Mentorinnen und Mentoren individuell begleitet und beraten.

Am Gymnasium der Stadt Alsdorf gibt es in den Klassen­stufen sieben bis neun ein Mentoren­system. Alle zwei Wochen finden zwischen Mentee und Mentor / Mentorin vertrauliche Lern­begleitungs­gespräche statt.

Das Konzept

Am Daltongymnasium in Alsdorf werden die Klassen der Erprobungs­stufe (5 und 6) durch ein Team aus zwei Klassen­lehr­kräften geführt, da das Bedürfnis nach festen Bezugs­personen in dieser Alters­stufe noch sehr hoch ist. Allen Schülerinnen und Schülern der Klassen­stufen 7 bis 9 wird ein Mentor oder eine Mentorin zur Seite gestellt. Die Rolle der Klassen­leiterinnen und Klassen­leiter ist in der Mittel­stufe im Vergleich zur Unter­stufe zurück­genommen.

Jeder Lehrkraft, die nicht als Klassen­lehrer in der Erprobungs­stufe oder als Tutor in der Ober­stufe ein­gesetzt ist, werden in der Regel bis zu elf Schülerinnen und Schüler im Los­verfahren zugeteilt. So entstehen in jahrgangs­gemischten Mentor­gruppen neue Kooperations­möglichkeiten.

Das Mentoren­system hilft mir, mich selbst zu reflektieren und die Dinge, die ich gut gemacht habe, noch mal für mich fest­zu­halten. Das motiviert mich immer wieder. Mir hilft es aber auch, die Dinge, die ich nicht so gut gemacht habe, auf­zu­schreiben und mit der Mentorin zu besprechen, was ich beim nächsten Mal besser machen kann.
Clara, 14 Jahre

Jeden Mittwoch findet in der 4. Stunde die sogenannte Mentor­stunde statt. In dieser Zeit werden Lern­begleitungs­gespräche geführt, die Schülerinnen und Schüler dafür nutzen, um ihre Lern­situation, ihr Lern­umfeld und ihren Lern­weg gemeinsam mit der Mentorin/ dem Mentor zu reflektieren. Neben schulischen können auch persönliche Themen angesprochen und gemeinsam Lösungs­strategien entwickelt werden.

Die Lernenden halten die Gesprächs­inhalte schriftlich in einem besonderen Dokumentations-Heft fest und bereiten mit diesem sogenannten „My way“-Heft die Gespräche eigen­verantwortlich vor. Das Gespräch soll die Schülerin oder den Schüler dabei unter­stützen, eine positive Arbeits­haltung zu entwickeln, eigene Arbeits­ziele zu formulieren und auch zu verfolgen. Diese vertraulichen Gespräche finden alle zwei Wochen statt und dauern im Schnitt ca. 10 Minuten.

In dezentralen Gesprächen zwischen den einzelnen Mentoren und Fach­lehrern findet ein regelmäßiger Austausch statt. Die Mentorinnen und Mentoren nehmen eben­falls an den Noten­konferenzen teil und bringen sich dort mit ihrer zusätzlichen Kenntnis über die Schülerinnen und Schüler, die sie betreuen, ein. Am Tag nach den Quartals­konferenzen findet ein Schüler­sprech­tag statt, an dem jede Schülerin und jeder Schüler eine individuelle Rück­meldung zu seinen Leistungen und ggf. Konferenz­beschlüssen erhält. Abschließend finden kurz darauf auf Wunsch Eltern­gespräche statt, um alle am Lern­prozess Beteiligte zu integrieren.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema

Im Forschungsmonitor Schule werden wissenschaftliche Studien für Schulpraktikerinnen und Schulpraktiker knapp zusammengefasst und kommentiert.

Das Mentorensystem beruht auf vertraulichen Einzelgesprächen, die alle zwei Wochen stattfinden. ‚Lernnischen‘ bieten dafür einen ruhigen Ort.
Das Mentorensystem beruht auf vertraulichen Einzelgesprächen, die alle zwei Wochen stattfinden. ‚Lernnischen‘ bieten dafür einen ruhigen Ort.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Das „My Way“-Dokumentationsheft bildet die Grundlage für die Gespräche zwischen Mentee und Mentorin. Die Schülerinnen und Schüler notieren darin ihre Ziele, Reflektionen und Leistungen.
Das „My Way“-Dokumentationsheft bildet die Grundlage für die Gespräche zwischen Mentee und Mentorin. Die Schülerinnen und Schüler notieren darin ihre Ziele, Reflektionen und Leistungen.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Um den Schülerinnen und Schülerinnen individuelle Rückmeldungen geben und bei Konfliktsituationen behilflich sein zu können, findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Fachlehrkräften und Mentoren statt.
Um den Schülerinnen und Schülerinnen individuelle Rückmeldungen geben und bei Konfliktsituationen behilflich sein zu können, findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Fachlehrkräften und Mentoren statt.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)

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