Konzept

Lernförderliches Feedback : Lernen im Dialog gestalten

Das Zusammenspiel von verschiedenen Instrumenten der Lern- und Feed­back­kultur soll an der IGS List in Hannover zur Entwicklung der Persönlichkeit und zu erfolg­reichen Lern­prozessen beitragen.

Die Quadratur der Lern- und Feed­back­kultur: Um den Lern­prozess der Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unter­stützen, etablierte die IGS List in Hannover eine lernförderliche Feed­back­kultur. Durch regel­mäßiges Feed­back in allen Fächern sollen individueller Lern­stand und Arbeits- und Sozial­verhalten besser erfasst werden.

Das Konzept

Wer sich selbstständig fundiertes Wissen aneignen und erfolgreich im Team zusammen­arbeiten möchte, benötigt dafür bestimmte Kompetenzen. Die IGS List in Hannover unter­stützt ihre Schülerinnen und Schüler gezielt dabei, sich diese Kompetenzen anzueignen. Dies geschieht insbesondere durch eine ausgeprägte Feed­back­kultur, die sich über verschiedene Bereiche erstreckt. So erhalten alle Schülerinnen und Schüler in allen Fächern von den Lehr­kräften sowie den Mit­schülerinnen und Mit­schülern in systematischer Form ein lern­förderliches Feedback zu ihrem aktuellen Lern­stand und zum Arbeits- wie Sozial­verhalten. Die verschiedenen Fachteams entwickelten für ihre Fächer unter­schiedliche Feed­back­instrumente, die kontinuierlich über­prüft und – wenn nötig – verbessert werden. Beispiele dafür sind spezielle Feed­back­bögen, Rück­meldungen durch Video­analysen sowie Tests, die Schülerinnen und Schülern gegen­seitig korrigieren. Ein fester Bestand­teil des lernförderlichen Feedbacks ist immer die Selbst­ein­schätzung, die anschließend mit der Fremd­einschätzung verglichen wird und so einen guten Gesprächs­anlass bietet.

Wir wollen betonen, was Schülerinnen und Schüler erreicht haben. Wir wollen Leistung würdigen, und dies nicht nur im engeren Sinne bezogen auf irgendein Fach, sondern auf die gesamte Persönlichkeit der Schülerin und des Schülers.
Oswald Nachtwey, bis Sommer 2019 Schulleiter der IGS List

Zu Beginn des Schuljahrs legen alle Schülerinnen und Schüler in ihren Lernplanern fest, welche Ziele sie sich setzen und mit welchen Maßnahmen sie diese erreichen wollen. Um die Schülerinnen und Schüler dabei zu unter­stützen, führen die Leiterinnen und Leiter der Klassen mit ihnen mehrere Lern­entwicklungs­gespräche durch (schul­intern „Lern­dialoge“ genannt). So wird im November gemeinsam eine kurze Zwischen­bilanz gezogen; Anfang Februar führen dann alle Schülerinnen und Schüler einen von ihnen selbst vorbereiteten Lerndialog mit den Klassen­lehr­kräften sowie den Eltern (Schüler-Eltern-Lerndialog). Darin geht es um den aktuellen Stand auf ihrem persönlichen Lernweg sowie um die nächsten Schritte. Im April erfolgt die nächste Zwischen­bilanz und kurz vor den Sommer­ferien wird gemeinsam die individuelle Lern­entwicklung des gesamten Schul­jahres betrachtet.

Alle Dokumente des lernförderlichen Feedbacks und des Lern­dialogs sind in einem persönlichen Lern­entwicklungs­ordner (LEO) abgelegt. Ergänzt werden sie durch fach­bezogene Unterrichts­ergebnisse oder besondere Zertifikate. Auf diese Weise dokumentiert der LEO in Kombination mit dem halb­jährlich verfassten Lern­entwicklungs­bericht (LEB) die Lern­entwicklung jedes einzelnen Schülers.

Die vier miteinander verbundenen Instrumente Lernförderliches Feedback, Schüler-Eltern-Lern­dialog, Lern­entwicklungs­ordner und Lern­entwicklungs­berichte sollen im Verlauf des Schul­jahres dazu beitragen, die Schülerinnen und Schüler in ihrem Lern­prozess best­möglich zu unter­stützen.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema

Im Forschungsmonitor Schule werden wissenschaftliche Studien für Schulpraktikerinnen und Schulpraktiker knapp zusammengefasst und kommentiert.

Die Quadratur der Lern- und Feedbackkultur ist angelehnt an das Kommunikationsquadrat von Fritz von Thun.
Die Quadratur der Lern- und Feedbackkultur ist angelehnt an das Kommunikationsquadrat von Friedemann Schulz von Thun.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Der Schüler-Eltern-Lehrer-Lerndialog ist stärkenorientiert gestaltet und wird von den Schülerinnen und Schülern geführt.
Der Schüler-Eltern-Lehrer-Lerndialog ist stärkenorientiert gestaltet und wird von den Schülerinnen und Schülern geführt.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Im Lernentwicklungsordner dokumentieren die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Dinge, die sie in der Schule erreicht haben.
Im Lernentwicklungsordner dokumentieren die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Dinge, die sie in der Schule erreicht haben.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Am Ende jeder Unterrichtseinheit steht das Feedback. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen können.
Am Ende jeder Unterrichtseinheit steht das Feedback. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen können.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Zum Lernförderlichen Feedback gehört die Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler mithilfe von Feedbackbögen.
Zum Lernförderlichen Feedback gehört die Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler mithilfe von Feedbackbögen.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Durch die Feedbackkultur lernen die Schülerinnen und Schüler das eigene Lernen zu analysieren und daraus Rückschlüsse für ihren weiteren Lernprozess zu ziehen.
Durch die Feedbackkultur lernen die Schülerinnen und Schüler das eigene Lernen zu analysieren und daraus Rückschlüsse für ihren weiteren Lernprozess zu ziehen.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)

Wir bedanken uns herzlich bei der IGS-List Hannover.
Die Schule gehört zum Preis­­träger­­netz­­werk des Deutschen Schul­preises.