Lernförderliches Feedback : Lernen im Dialog gestalten
Das Zusammenspiel von verschiedenen Instrumenten der Lern- und Feedbackkultur soll an der IGS List in Hannover zur Entwicklung der Persönlichkeit und zu erfolgreichen Lernprozessen beitragen.
Die Quadratur der Lern- und Feedbackkultur: Um den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterstützen, etablierte die IGS List in Hannover eine lernförderliche Feedbackkultur. Durch regelmäßiges Feedback in allen Fächern sollen individueller Lernstand und Arbeits- und Sozialverhalten besser erfasst werden.
Das Konzept
Wer sich selbstständig fundiertes Wissen aneignen und erfolgreich im Team zusammenarbeiten möchte, benötigt dafür bestimmte Kompetenzen. Die IGS List in Hannover unterstützt ihre Schülerinnen und Schüler gezielt dabei, sich diese Kompetenzen anzueignen. Dies geschieht insbesondere durch eine ausgeprägte Feedbackkultur, die sich über verschiedene Bereiche erstreckt. So erhalten alle Schülerinnen und Schüler in allen Fächern von den Lehrkräften sowie den Mitschülerinnen und Mitschülern in systematischer Form ein lernförderliches Feedback zu ihrem aktuellen Lernstand und zum Arbeits- wie Sozialverhalten. Die verschiedenen Fachteams entwickelten für ihre Fächer unterschiedliche Feedbackinstrumente, die kontinuierlich überprüft und – wenn nötig – verbessert werden. Beispiele dafür sind spezielle Feedbackbögen, Rückmeldungen durch Videoanalysen sowie Tests, die Schülerinnen und Schülern gegenseitig korrigieren. Ein fester Bestandteil des lernförderlichen Feedbacks ist immer die Selbsteinschätzung, die anschließend mit der Fremdeinschätzung verglichen wird und so einen guten Gesprächsanlass bietet.
Zu Beginn des Schuljahrs legen alle Schülerinnen und Schüler in ihren Lernplanern fest, welche Ziele sie sich setzen und mit welchen Maßnahmen sie diese erreichen wollen. Um die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, führen die Leiterinnen und Leiter der Klassen mit ihnen mehrere Lernentwicklungsgespräche durch (schulintern „Lerndialoge“ genannt). So wird im November gemeinsam eine kurze Zwischenbilanz gezogen; Anfang Februar führen dann alle Schülerinnen und Schüler einen von ihnen selbst vorbereiteten Lerndialog mit den Klassenlehrkräften sowie den Eltern (Schüler-Eltern-Lerndialog). Darin geht es um den aktuellen Stand auf ihrem persönlichen Lernweg sowie um die nächsten Schritte. Im April erfolgt die nächste Zwischenbilanz und kurz vor den Sommerferien wird gemeinsam die individuelle Lernentwicklung des gesamten Schuljahres betrachtet.
Alle Dokumente des lernförderlichen Feedbacks und des Lerndialogs sind in einem persönlichen Lernentwicklungsordner (LEO) abgelegt. Ergänzt werden sie durch fachbezogene Unterrichtsergebnisse oder besondere Zertifikate. Auf diese Weise dokumentiert der LEO in Kombination mit dem halbjährlich verfassten Lernentwicklungsbericht (LEB) die Lernentwicklung jedes einzelnen Schülers.
Die vier miteinander verbundenen Instrumente Lernförderliches Feedback, Schüler-Eltern-Lerndialog, Lernentwicklungsordner und Lernentwicklungsberichte sollen im Verlauf des Schuljahres dazu beitragen, die Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernprozess bestmöglich zu unterstützen.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema
Im Forschungsmonitor Schule werden wissenschaftliche Studien für Schulpraktikerinnen und Schulpraktiker knapp zusammengefasst und kommentiert.
Ausgewählte Studienrezension zum Thema Diagnoseverfahren von Lehrkräften: