Konzept

Elternarbeit : Gruppenstunden im Ganztag

Pizzabacken oder Batiken, Inline-Hockey oder Pantomime – an der Robert-Bosch-Gesamtschule bietet das Konzept der Gruppenstunden Fünft- bis Siebtklässlern eine abwechslungsreiche Ergänzung zum Unterricht. Dabei üben die Schülerinnen und Schüler wichtige soziale Kompetenzen ein, wie zum Beispiel, Entscheidungen kooperativ zu treffen. Eltern leiten die Kleingruppen über ein ganzes Schuljahr und erhalten über ihren Austausch mit den Lehrkräften sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen einen tiefen Einblick in den Schulalltag ihrer Kinder.

Die Elternarbeit wirkt an der Gestaltung des Ganztagsbereichs und des Schullebens mit. Die Schule öffnet sich den Vorstellungen und Interessen der Elternschaft – umgekehrt unterstützen die Eltern die Erziehungs- und Bildungsarbeit der Schule.

Das Konzept

Jede Klasse der Jahrgänge 5 bis 7 hat eine Gruppenstunde pro Woche im Stundenplan. Diese Doppelstunde verbringen die Kinder in Kleingruppen von etwa sechs Schülerinnen und Schülern. Sie werden dabei von einem oder zwei Eltern aus der Klasse ehrenamtlich betreut. Während der Gruppenstunde stehen verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung, darunter eine Turnhalle, ein Werkraum, zwei Küchen sowie ein Schwarzlichtraum. In der fünften Klasse hat jede Kleingruppe jede Woche einen anderen Raum zur freien Verfügung. Die Kinder bestimmen gemeinsam mit den betreuenden Eltern, wie sie diesen nutzen wollen. Wenn sich die Gruppe gut genug kennt, sind auch Aktivitäten und Ausflüge außerhalb des Schulgeländes möglich. Im Anschluss an die Gruppenstunden setzen sich die beteiligten Eltern mit den beiden Lehrkräften und einer Sozialpädagogin zusammen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Unter pädagogischen und sozialen Gesichtspunkten reflektieren sie die Arbeit der Kleingruppen, aber auch die gesamte Situation in der Klasse.

Diese Gruppenstunden sind mindestens so wichtig wie Mathe oder Deutsch. Denn wer in einer kleinen Gruppe klarkommt, dem gelingt das auch in einer großen.
Rosemarie Steinkühler, ehemalige Lehrerin

Die Kleingruppen werden zu Beginn des fünften Jahrgangs eingeteilt und bleiben bis einschließlich des ersten Halbjahres von Klasse 6 konstant. Bei der Zusammensetzung wird auf Heterogenität geachtet, so dass auch Kinder zusammen sind, die im Schulalltag nichts oder nur wenig miteinander zu tun haben. Während in den Gruppenstunden der fünften Jahrgangsstufe wöchentlich wechselnde Aktivitäten stattfinden, geht es in der sechsten Klasse um eine konkrete Projektarbeit: Die Schülerinnen und Schüler bereiten zum Beispiel einen Schulstand auf dem Weihnachtsmarkt vor, an dem sie Bastelarbeiten, Kekse, Marmelade und andere selbstgemachte Produkte für einen sozialen Zweck verkaufen. Die verschiedenen Produkte entstehen in den Gruppenstunden. Im zweiten Halbjahr der sechsten Klasse erfolgt die Hinwendung zu einer offenen Projektarbeit. Aus den zuvor nach pädagogischen Gesichtspunkten zusammengesetzten Gruppen entstehen nun neue Projektgruppen mit thematischem Schwerpunkt wie zum Beispiel Fotografie, Yoga, Holzarbeiten oder vegetarisches Kochen. In Klasse 7 soll auch das soziale und gesellschaftliche Engagement der Schülerinnen und Schüler gefördert werden, z.B. durch Kooperationen mit Alten- und Pflegeeinrichtungen.

Über das Angebot bestimmen die Schülerinnen und Schüler nach ihren Interessen sowie die teilnehmenden Eltern mit ihren Fähigkeiten und Qualifikationen. Diese neuen Kleingruppen laufen über einige Wochen und enden jeweils mit einer Präsentation vor den anderen Kindern. So können jede Schülerin und jeder Schüler nacheinander an mehreren Projekten teilnehmen. Mit dem Ende des ersten Halbjahres von Klasse 7 endet auch die Zeit der Gruppenstunden.

An der Robert-Bosch-Gesamtschule beteiligen sich pro Schuljahr etwa 100 bis 150 Eltern an den Gruppenstunden, hinzukommen Großeltern sowie Studierende benachbarter Hochschulen als Betreuerinnen und Betreuer.

Das Hauptziel der Gruppenstunde ist es, Freude am gemeinsamen Erleben zu entwickeln und die Sozialkompetenz und das Verantwortungsgefühl der Kinder in ihrer Gruppe zu fördern.
Das Hauptziel der Gruppenstunde ist es, Freude am gemeinsamen Erleben zu entwickeln und die Sozialkompetenz und das Verantwortungsgefühl der Kinder in ihrer Gruppe zu fördern.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Kerstin Holtz und Beate Lawrenz, die Sozialpädagoginnen des Fachbereichs Ganztag, organisieren und betreuen das Projekt.
Kerstin Holtz und Beate Lawrenz, die Sozialpädagoginnen des Fachbereichs Ganztag, organisieren und betreuen das Projekt.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Nachbesprechung: Die Rückmeldung aus den Gruppenstunden ist für die Lehrkräfte pädagogisch wichtig, um im Unterricht darauf eingehen zu können
Nachbesprechung: Die Rückmeldung aus den Gruppenstunden ist für die Lehrkräfte pädagogisch wichtig, um im Unterricht darauf eingehen zu können
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)

Wir bedanken uns herzlich bei der Robert-Bosch-Gesamtschule Hildesheim.
Die Schule gehört zum Preis­­träger­­netz­­werk des Deutschen Schul­preises.