Schule in Zeiten von Corona : Gelungener Wechsel von Präsenz- und Fernunterricht
Wenn die Kinder nicht ins Klassenzimmer kommen können, dann bringt die Hardtschule in Durmersheim den Unterricht zu ihnen nach Hause. Die Schule hat in Zeiten von Corona einen Weg gefunden, die Herausforderungen der Pandemie zu meistern und setzt dabei auf digitale Anwendungen, feste Strukturen und intensive Beziehungsgestaltung.
Schule in Zeiten von Corona: Die Hardtschule Durmersheim sendet den Unterricht von überall nach überall und ist so in der Lage, flexibel auf unterschiedliche Gegebenheiten zu reagieren.
Das Konzept
Die Hardtschule Durmersheim hat die Idee des Fernunterrichts weiterentwickelt. Sie konzipierte während der Corona-Pandemie „School@Home“ und „School@School“. Dazu gehört, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur einfach ihre Aufgaben daheim abarbeiten, sondern in ihrem Lernprozess von den Lehrkräften unterstützt werden, weiterhin die Schule als Gemeinschaft erfahren und einen strukturierten Alltag erleben. Die Schule sendet den Unterricht von überall nach überall und ist so in der Lage, flexibel auf unterschiedliche Gegebenheiten zu reagieren – ob reiner Fernunterricht oder Hybridunterricht mit teilweiser Präsenz in der Schule. Dieser Ansatz bietet eine große Chance für die Zukunft und ermöglicht der Schule in Zeiten von Corona durchgängigen Unterricht auch bei punktuellen Schließungen oder wenn Lerngruppen kurzfristig verkleinert werden müssen.
Ein Unterrichtstag @Home startet mit einem verbindlichen Video-Meeting am Morgen. Die Lernbegleiter besprechen mit ihren Schülerinnen und Schüler den anstehenden Tag, die Aufgaben und aktuelle Informationen. Der Schultag endet mit einem Abschlussmeeting. Dabei reflektiert die Klasse die Lernergebnisse und bespricht wichtige Themen. In der Zeit dazwischen sind die Lehrkräfte in fachbezogenen Videokonferenzräumen für die Schülerinnen und Schüler jederzeit erreichbar. Über die Lernplattform ‚LEARNscape‘ organisieren und koordinieren die Kinder und Jugendlichen ihr Lernpensum, suchen sich selbstständig sogenannte „Lernjobs“ und arbeiten diese eigenverantwortlich ab. Bei Fragen können sie die entsprechenden Videokonferenzräume betreten und sich mit den Lernbegleitern austauschen. Die Lernenden sollen selbst entscheiden, wann sie Hilfe benötigen. Ergebnisse ihrer Arbeit schicken die Schülerinnen und Schülerinnen an ihre Lehrkräfte per Messenger („Threema.Work“) – das Feedback dazu besprechen sie in der Regel wiederum persönlich in einem Videomeeting.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema
Im Forschungsmonitor Schule werden wissenschaftliche Studien für Schulpraktikerinnen und Schulpraktiker knapp zusammengefasst und kommentiert.
Ausgewählte Studienrezension zum Thema individuelle Förderung mit digitalen Medien:
Die Hardtschule bemüht sich auch während des reinen Fernunterrichts darum, den individuellen Voraussetzungen gerecht zu werden. Kinder, die deutlich mehr Unterstützung brauchen, werden enger betreut und bleiben zum Beispiel den ganzen Morgen im Meeting, um intensiver und gemeinsam mit der Lehrkraft zu arbeiten. Kinder, die besser mit dem selbstständigen Lernen zurechtkommen, haben dagegen mehr Freiheiten in der Gestaltung ihres Schultages.
Das persönliche Coaching, ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit an der Hardtschule, wurde in Zeiten von Corona per Videokonferenz fortgesetzt. Das ermöglicht der Gesamtschule, die Kinder und Jugendlichen in der belastenden Situation abzuholen sowie Ängste und Unsicherheiten abzubauen.
Neben dem Unterricht organisiert die Schule (digitale) Gemeinschaftserlebnisse – zum Beispiel Pausen, die die Kinder zusammen verbringen, oder Challenges. So haben die Schülerinnen und Schüler unter anderem Reportagen über die Hardtschule verfasst, Indoor-Sportarten erfunden, sich gegenseitig Komplimente ausgesprochen oder Blumensträuße gepflückt und die Bilder davon im Messenger gepostet.
Materialien
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Mehr zum Konzept der Hardtschule Durmersheim
Die Hardtschule Durmersheim hat einen Weg gefunden, die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu meistern. Die Gemeinschaftsschule setzt dabei nicht zuletzt auf eine intensive Beziehungsgestaltung. Wie Zusammenhalt und das persönliche Miteinander auch aus Distanz gestärkt werden können, zeigt das Konzept „Nähe trotz Distanz – Beziehungsarbeit im Fernunterricht aufrechterhalten“. Erfahren Sie hier mehr.