Das Drehtürmodell : Potenzialorientierte Begabungsförderung
Das Drehtürmodell ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, sich besonderen Herausforderungen zu stellen, die ihren individuellen Stärken entsprechen. Um ihre Lernwege zu individualisieren, verlassen sie ihre Klasse für einzelne Stunden.
Das Drehtürmodell ermöglicht es Schülerinnen und Schülern ihre Klassen für einzelne Stunden zu verlassen und eigene Interessen zu vertiefen. So können sie zum Beispiel eine zusätzliche Sprache erlernen.
Das Konzept
Das Drehtürmodell ist ein zentraler Baustein des Konzeptes zur Begabungsförderung am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium. Schülerinnen und Schüler verlassen den regulären Unterricht für einzelne Stunden, um an Projekten zu arbeiten oder an anderem Unterricht teilzunehmen. Die dadurch versäumten Unterrichtsinhalte holen sie selbstständig mit Hilfe von Info-Patinnen und -Paten nach.
Das Drehtürmodell sieht verschiedene Varianten vor:
- Schülerinnen und Schüler können erstens an einer parallelen Lerngruppe ihrer eigenen Jahrgangsstufe teilnehmen, um in Klasse 6 zusätzlich zur zweiten Fremdsprache (Spanisch, Französisch oder Latein) eine weitere Sprache zu erlernen. Das Angebot besteht auch für die Wahl zweier paralleler Fächer im Differenzierungsbereich der Klassen 8 und 9.
- Zweitens besteht die Möglichkeit, in einzelnen Fächern den Unterricht in einer höheren Klassenstufe zu besuchen.
- Zusätzlich eingerichteten Lerngruppen an der Schule (z.B. Mathe-Erweiterungsprojekt, Forder-Förder-Projekt) bilden den dritten wichtigen Bereich. Für das Erweiterungsprojekt Mathematik in den Klassen 5 und 6 verlassen die Schülerinnen und Schüler ihren Mathe-Unterricht für eine Stunde pro Woche und setzen sich mit vertiefenden Aufgaben auseinander. Im Erweiterungsprojekt Fremdsprachen bereiten sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 auf die Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen vor. Nach demselben Prinzip können sie in den Jahrgangsstufen 8 und 9 auch am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilnehmen. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Forder-Förder-Projekte (FFP), an denen Jungen und Mädchen der Jahrgangsstufen 6 bis 10 partizipieren können. In Projekten setzen sie sich mit einem Thema ihrer Wahl forschend-entdeckend auseinander, verfassen eine Expertenarbeit und präsentieren ihre Ergebnisse im Rahmen einer Experten-Tagung. Die individuellen Interessen der Schülerinnen und Schüler bilden dabei den Ausgangspunkt für die Erweiterung der lernstrategischen Kompetenzen.
- Ebenfalls zum Drehtürmodell gehört viertens die Junior-Universität. Hier haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, während der Unterrichtszeit Seminare und Vorlesungen an der Universität zu belegen und auch Leistungsnachweise zu erwerben.
Die Nominierung erfolgt mehrperspektivisch: Alle Schülerinnen und Schüler (unabhängig von ihrem Begabungsprofil) sowie deren Eltern werden von der Schule über das Angebot informiert. Zudem ermutigen Kolleginnen und Kollegen geeignete Schülerinnen und Schüler, sich für einzelne Angebote zu bewerben. Nachdem sich die Kinder und Jugendlichen in Absprache mit ihren Eltern für einzelne Maßnahmen gemeldet haben, prüft die Schule, ob die Teilnahme aus schulischer Sicht befürwortet werden kann. Dabei ist der jeweilige Leistungsstand nicht zwingend entscheidend, ebenso spielen Motivation und Lernfreude eine wichtige Rolle. Für Schülerinnen und Schüler, die nicht berücksichtigt werden konnten, werden oft andere Angebote geschaffen.