Konzept

Lernhelfer im Einsatz : Berufsvorbereitung und inklusives Lernen

An der Matthias-Claudius-Schule in Bochum unterstützen Lernhelferinnen und Lernhelfer mit Förderschwerpunkt jüngere Schülerinnen und Schüler mit einem ähnlichen Förderschwerpunkt in deren individuellen Lernzeiten. Ein Gewinn für beide Seiten und die ganze Schule.

Die Erfahrungen zeigen, dass Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (GE) oft sehr gut in der Lage sind, jüngere Schülerinnen und Schüler mit einem ähnlichen Förderschwerpunkt zu unterstützen.

Das Konzept

An der Matthias-Claudius-Schule in Bochum lernen Kinder und Jugendliche mit und ohne Förderschwerpunkt gemeinsam. Fast alle Schülerinnen und Schüler mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (GE) wechseln nach dem Ende der 10. Klasse in die Berufspraxisstufe der Schule und verbleiben dort in der Regel für weitere zwei bis drei Jahre.

Wir beobachten immer wieder, dass Schülerinnen und Schüler die in den Klassen 9 und 10 noch sehr zurückhaltend gewesen sind, als Lernhelfer plötzlich richtig aufblühen und Begabungen zeigen, für die vorher anscheinend kein Raum gewesen ist.
Anke Gross, Sonderpädagogin

Dort werden Jugendliche mit Förderschwerpunkt GE projektorientiert und fächerübergreifend auf das Berufsleben vorbereitet und kompetenzorientiert gefördert. Dabei zeigt sich oft, dass einige der Schülerinnen und Schüler über eine ausgeprägte Sozialkompetenz verfügen. Diesen Jugendlichen ermöglicht die Schule, als Lernhelferinnen und Lernhelfer in den Klassenstufen fünf bis sieben tätig zu werden und dort während der Lernbüro- und Lernzeiten Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, die ebenfalls den Förderbedarf GE/LE (Lernen) haben. Die Älteren zeigen den Jüngeren, wie sie sich beim Lernen selbst motivieren und motorische Handicaps ausgleichen können. Wenn nötig, erklären sie ihnen auch noch einmal den Lernstoff. Die Betreuung eines Schülers/ einer Schülerin durch die Lernhelferinnen und Lernhelfer läuft in der Regel über ein Schulhalbjahr, dann gibt es eine neue Zuteilung. Zuvor werden die Lernhelferinnen und Lernhelfer in der Berufspraxisstufe fachlich und pädagogisch auf diese Aufgabe vorbereitet und während ihrer Tätigkeit von Fachkräften der Schule begleitet.

Die Erfahrungen zeigen, dass Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (GE) oft sehr gut in der Lage sind, jüngere Schülerinnen und Schüler mit einem ähnlichen Förderschwerpunkt zu unterstützen.

An der Matthias-Claudius-Schule in Bochum lernen Kinder und Jugendliche mit und ohne Förderschwerpunkt gemeinsam.
An der Matthias-Claudius-Schule in Bochum lernen Kinder und Jugendliche mit und ohne Förderschwerpunkt gemeinsam.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
In der Berufspraxisstufe (BPS) nach der 10. Klasse werden Schülerinnen und Schüler mit Förderschwerpunkt projektorientiert gefördert und auf das Berufsleben vorbereitet.
In der Berufspraxisstufe (BPS) nach der 10. Klasse werden Schülerinnen und Schüler mit Förderschwerpunkt projektorientiert gefördert und auf das Berufsleben vorbereitet.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Jugendliche mit ausgeprägter Sozialkompetenz haben in der BPS als Lernhelferinnen und Lernhelfer die Möglichkeit, Jüngere mit ähnlichem Förderschwerpunkt zu unterstützen.
Jugendliche mit ausgeprägter Sozialkompetenz haben in der BPS als Lernhelferinnen und Lernhelfer die Möglichkeit, Jüngere mit ähnlichem Förderschwerpunkt zu unterstützen.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)
Das Lernhelfer-Tandem ist ein Gewinn für beide Seiten. Die Jüngeren erkennen neue Entwicklungsperspektiven und die Älteren machen wichtige Selbstwirksamkeitserfahrungen.
Das Lernhelfer-Tandem ist ein Gewinn für beide Seiten. Die Jüngeren erkennen neue Entwicklungsperspektiven und die Älteren machen wichtige Selbstwirksamkeitserfahrungen.
©Lars Rettberg (Die Deutsche Schulakademie)

Wir bedanken uns herzlich bei der Matthias-Claudius-Schule.
Die Schule gehört zum Preis­­träger­­netz­­werk des Deutschen Schul­preises.