Konzepte

Das Schulportal hat sich zum Ziel gesetzt, erfolgreiche Schulkonzepte aus der Praxis in die Breite zu tragen und für andere Schulen nutzbar zu machen. In Videos und Begleitmaterialien wird gezeigt, welche Antworten Schulen aus dem Netzwerk des Deutschen Schulpreises auf konkrete Herausforderungen gefunden haben. 

Gute Schulkonzepte sichtbar machen

Auf dem Deutschen Schulportal finden Lehrkräfte und Schulleitungen einen Fundus ausgezeichneter Schulkonzepte – entwickelt und erprobt von Schulen aus dem Netzwerk des Deutschen Schulpreises. Vom „digitalen Werkzeugkasten“ in Lengede bis zum „individuellen Lerncoaching“ in Heidelberg – die handlungsorientierten Praxisbeispiele können Inspiration und Anregungen geben, um die eigene Schul- und Unterrichtsentwicklung gezielt voranzutreiben. Zu jedem Schulkonzept gibt es einen erklärenden Text, Hinweise zu Umsetzung und Materialien zum Download und Kontakte zu Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern der jeweiligen Schulen.

Videos über die Schulkonzepte bieten digitale „Mini-Hospitationen“

Videos ermöglichen einen Blick in den Unterricht und Schulalltag. Die Filme zu den Konzepten machen die von den Schulen entwickelten Ansätze anschaulich und nachvollziehbar. Schulleitungen, Lehrkräfte, Erzieher und Erzieherinnen, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler der Schulen kommen in den Videos zu Wort. Sie erklären, mit welchen Herausforderungen sie sich konfrontiert sehen, warum und unter welchen Bedingungen ebenjenes beschriebene Konzept für ihre Schule so zentral und wirksam ist.

Die Filme können reale Hospitationen nicht ersetzen, sie ermöglichen aber einen unmittelbaren und authentischen Einblick in die Arbeit ausgezeichneter Schulen. Sie sollen inspirieren und dazu anregen, im Team das Gesehene zu reflektieren. Die Videos eignen sich zum Beispiel dafür, im Kollegium Gespräche über Veränderungen zu initiieren und zu einem gemeinsamen Verständnis der pädagogischen Arbeit zu gelangen.

Stimmen zum Einsatz der Schulkonzepte

Catharina BanneckLehrerin am Gymnasium am Europasportpark in Berlin: „Ich schaue mir Konzeptfilme ganz gezielt an, wenn ich Impulse und Ideen für die Schulentwicklung benötige, die bereits praktisch und erfolgreich umgesetzt werden. Wichtig ist mir, dass die Impulse aus der Praxis kommen und nicht nur auf dem Papier existieren.“

Silvia-Iris BeutelProfessorin für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik an der Technischen Universität Dortmund: „Meine Student:innen begegnen in den Filmen nicht nur Möglichkeitsräumen der Schulentwicklung, sondern selbstbewussten Persönlichkeiten – bei Schüler:innen und Lehrer:innen –, die Verantwortung leben. Das begeistert und zeigt in Lehre und Forschung, dass Vorbild-Handeln hilfreich ist für die Herausbildung von professionseigenen Zielen und Wertvorstellungen.“

Thomas HäckerDirektor des Instituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung an der Universität Rostock: „Lehrerinnen und Lehrer lassen sich sehr inspirieren durch die praktische Arbeit anderer Schulen. Insofern haben die Konzeptfilme einen hohen inspirativen Wert.“

Wie die Filme zu den Schulkonzepten entstehen

Lars Rettberg von der Robert Bosch Stiftung ist verantwortlich für die Produktion der Videos. Im Interview mit dem Schulportal erklärt er das Vorgehen: „Ein Konzeptfilm entsteht immer in enger Zusammenarbeit mit einer Schule. Dabei suchen wir gemeinsam nach Ansätzen der Schule, die erfolgreich erprobt wurden und die als Impulse für andere Schulen geeignet sind und sich filmisch umsetzen lassen. Daraus entwickeln wir dann einen Drehplan, der die Situationen enthält, die das Konzept im Schulalltag erfahrbar machen. Die Schule erarbeitet dafür eine schriftliche Beschreibung ihres Konzepts und stellt uns Material zur Verfügung, das zur Umsetzung des Konzepts entwickelt wurde. Wichtig ist dabei, die Schule mit allen Beteiligten in den gesamten Prozess mit einzubeziehen. Wir haben dann nach zwei Drehtagen vor Ort viele Stunden Material, aus dem wir schließlich einen Film von etwa sieben Minuten Länge schneiden.“

Wie Schulen die vorgestellten Konzepte für sich adaptieren

Die Schulkonzepte sind keine fertigen Rezepte, die eins zu eins übernommen werden können. Jede Schule hat andere Ausgangsbedingungen im Kollegium oder in der Schülerschaft, und auch die politischen Rahmenbedingungen unterscheiden sich häufig. Wie also kann es also gelingen, ein erfolgreiches Schulkonzept zu adaptieren? Welche Herausforderungen stellen sich dabei? Und was sind die ersten Schritte? Diesen Prozess zeigt das Schulportal an einem Beispiel: Das Gymnasium am Europasportpark in Berlin war auf das „Drehtürmodell“ – ein besonderes Konzept zur Begabungsförderung – des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Münster gestoßen und will es nun selbst umsetzen.

Die Schulkonzepte haben sich in der Praxis bewährt

Die Schulkonzepte auf demSchulportal geben einen Einblick in den großen Erfahrungsschatz der mittlerweile über 80 ausgezeichneten Schulen aus dem Netzwerk des Deutschen Schulpreises.

„Dem Lernen Flügel verleihen!“ Unter diesem Motto steht die jährliche Auszeichnung, die die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung 2006 ins Leben gerufen haben. Die Stiftungen wollen damit einen Beitrag leisten, die Qualität von Schule und Unterricht in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Um es mit dem Leitspruch des Schulportalszu sagen: Das Ziel sind „mehr gute Schulen!“.

Die Frage, was unter einer „guten Schule“ zu verstehen ist, wird mit den sechs Qualitätsbereichen des Deutsche Schulpreises beantwortet. Gute Schulen zeichnen sich demnach dadurch aus, dass sie in den im Folgenden genannten Qualitätsbereichen mindestens „gut“ und in einem oder mehreren Bereichen „weit überdurchschnittlich“ abschneiden.

  • Leistung
  • Umgang mit Vielfalt
  • Unterrichtsqualität
  • Verantwortung
  • Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner
  • Schule als lernende Institution

Die sechs Qualitätsbereiche strukturieren auch die Arbeit der Jurorinnen und Juroren des Deutschen Schulpreises. Sie erlauben eine transparente, umfassende und vergleichbare Bewertung der Schulqualität.

Die Qualitätsbereiche sollen sicherstellen, dass alle Aspekte berücksichtigt werden, die eine „gute Schule“ in einem umfassenden Sinne auszeichnen.

Dazu gehört nicht nur, dass die Leistungen der Schülerinnen und Schüler stimmen, sondern auch, dass alle sich an der Schule wohlfühlen.

„Gute Schulen“ zeichnen sich außerdem durch ein demokratisches Miteinander, geteilte und gemeinsam getragene Verantwortung und eine effektive Organisation aus. Nur so können sie auch zukünftigen Anforderungen souverän begegnen und ihre hohe Qualität langfristig halten.

Bei Schulbesuchen schaut sich die Jury den Unterricht und den Schulalltag genau an und prüft, ob die entwickelten Konzepte tatsächlich lernwirksam sind. Schon die Nominierung einer Schule für den Deutschen Schulpreis ist eine Gewähr dafür, dass die Arbeit dort den Qualitätskriterien entspricht.

Die ausgezeichneten und nominierten Schulen stellt das Schulportaljedes Jahr in Steckbriefen und Reportagen vor. Gemeinsam mit den nominierten und ausgezeichneten Schulen werden dann spezielle Konzepte ausgewählt, die für andere Schulen eine Anregung zur eigenen Schulentwicklung sein könnten.

Der Campus des Deutschen Schulpreises bietet Online-Veranstaltungen

Der Campus des Deutschen Schulpreises geht noch einen Schritt weiter und bietet interessierten Lehrkräften die Möglichkeit, in Online-Veranstaltungen mehr über die innovativen Ideen der Preisträgerschulen zu erfahren, darüber zu diskutieren und Fragen zu stellen. Die Online-Plattform bietet kostenlose Workshops und Vernetzungsmöglichkeiten für Lehrkräfte, die sich zum Thema Unterrichtsqualität und Unterrichtsentwicklung fortbilden möchten. Der Campus des Deutschen Schulpreises steht allen Pädagoginnen und Pädagogen offen – ganz unabhängig von einer Bewerbung für den Deutschen Schulpreis.

Alle Teilnehmenden eint das gemeinsame Ziel: Unterricht besser machen.

Planspiel zu den Schulkonzepten

An welchen Punkten im Schulentwicklungsprozess eignen sich die Konzeptfilme als Ideenpool für die eigenen Praxis? Welche Bedingungen müssen gegeben sein? Wie verhalten sich die verschiedenen Schulkonzepte zueinander? Und wie entscheiden Mitglieder einer Schulgemeinschaft, welche Veränderungen sie angehen?

Mit dem Planspiel „Gute Schule“ simulieren Kollegien und Schulleitungsteams verschiedene Szenarien der Schulentwicklung. Gemeinsam ringen sie um die beste Strategie für ihre Schule und nehmen dabei verschiedene Rollen ein. Grundlage des Spiels sind die sechs Qualitätsbereiche des Deutschen Schulpreises. Die Spielkarten enthalten zahlreiche QR-Codes zu passenden Konzeptfilmen auf dem Deutschen Schulportal.

Im Interview mit dem Schulportalerklärt Antje Pochte von der Jeetzeschule Salzwedel, warum das Planspiel mit den Schulkonzepten im Kollegium der entscheidende Anstoß für ein neues Projekt war: „Das Planspiel stellt Ideen auf den Prüfstand: Was wollen wir wirklich machen, wenn wir nur begrenzt Geld und Zeit haben und dabei auch noch gesund bleiben wollen?“

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