Schulinspektion : Schulinspektion auf Anfrage?

Kurz nach der ersten PISA-Studie hatten alle Bundesländer (mit unterschiedlichen Bezeichnungen) Schulinspektionen als Mittel der Qualitätssicherung und -verbesserung eingeführt. Mittlerweile beginnen einige umzusteuern: von einer regelmäßigen verpflichtenden Inspektion für alle hin zu einer freiwilligen Inspektion auf Anfrage – eine gute Idee?

Dieser Artikel erschien in PÄDAGOGIK 10/22 Schülerpartizipation
Matthias Habetha
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Am Regionalen Berufsbildungszentrum RBZ Kiel, Preiträgerschule des Deutschen Schulpreises, gehören gegenseitige Unterrichtsbesuche und Beratungen der Kollegen zur Schulkultur.
©Lars Rettberg (Robert Bosch Stiftung)

Stadtteile und Einzugsgebiete sind unterschiedlich zusammengesetzt, Schulen haben hinsichtlich ihrer Einrichtung, ihrer Räume, ihres Personals unterschiedliche Voraussetzungen. Es gibt beispielsweise Schulen mit einem starken Engagement bei der Förderung von Deutsch als Zweitsprache, dann gibt es kleine, stark ins öffentliche und private Leben integrierte Dorfschulen oder sehr große Einrichtungen, deren Beschäftigte sich auf mehrere Lehrkräftezimmer verteilen. Unter diesen Umständen erscheint es sinnvoll, den Akteuren vor Ort möglichst großen Handlungsspielraum zu lassen, um angemessene Antworten auf ihre Herausforderungen und Gegebenheiten zu finden. Das setzt Engagement und Eigeninitiative voraus. Wenn die Nutzung von Inspektionsergebnissen in erster Linie durch die Schule selbst angestrebt wird, spricht daher aus meiner Sicht deutlich mehr gegen eine flächendeckende, verpflichtende Inspektion und vieles für eine anlassbezogene, von der Schule verantwortete Entscheidung, sich evaluieren zu lassen.

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