Schulabschluss 2021 : Wie die Prüfungen bei den Schulabschlüssen 2021 liefen
Die Abiturprüfungen im zweiten Corona-Jahr sind inzwischen abgeschlossen. Das Schulportal stellt vor, welche Erleichterungen Abiturientinnen und Abiturienten wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in diesem Jahr hatten, welchen Abi-Schnitt sie erreicht haben und was in diesem Jahr schiefgelaufen ist. Vor allem an den Mathe-Abiturklausuren gibt es in manchen Bundesländern heftige Kritik.
Prüfungen für das Abitur und die anderen Abschlüsse haben auch im zweiten Corona-Jahr stattgefunden. In den ersten Bundesländern stehen auch schon die Noten fest. Dabei zeigt sich, dass sich die Abiturientinnen und Abiturienten in einigen Bundesländern trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bei den Abiturprüfungen sogar verbessern konnten. Allerdings gab es auch einige Streitpunkte und Besonderheiten in diesem Jahr.
Ein Testbetrieb für digitale Zeugnisse hat in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Rheinland-Pfalz in diesem Sommer. begonnen. Govdigital – ein Zusammenschluss öffentlicher IT-Dienstleister – und die Bundesdruckerei entwickeln mit Sachsen-Anhalt derzeit ein neues System zu Erstellung digitaler Zeugnisse. NRW hat sogar schon Ende Juni testweise ein digitales Zeugnis ausgestellt.
Drei Hochschulen – die RWTH Aachen, die TH Köln und die Fernuniversität Hagen – beteiligen sich, indem sie die elektronische Einschreibung mit digitalen Zeugnissen zum kommenden Wintersemester testeten.
Teilnehmende Schulen können die Zeugnisdaten mit einer speziellen Software elektronisch erfassen und mit einer digitalen Signatur fälschungssicher verschlüsseln. Die maschinenlesbaren Zeugnisse machten Bewerbungen für Schülerinnen und Schüler – aber auch für Hochschulen oder Arbeitgeber – leichter, hieß es. So sei es dann zum Beispiel nicht mehr erforderlich, das Bewerbungszeugnis beim Amt manuell beglaubigen lassen.
Weil die Mathematik-Ergebnisse bei den Abiturprüfungen in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr viel zu schlecht ausgefallen ist, werden alle Noten in diesem Fach um zwei Notenpunkte angehoben. Dies gelte für die Grund- und die Leistungskurse, wie das Bildungsministerium am 30. Mai in Schwerin berichtete. Im Durchschnitt lagen die Notenpunkte in diesem Jahr bei 4,1 im Grundkurs und bei 5,6 im Leistungskurs, im vergangenen Jahr bei 5,7 beziehungsweise 8,4.
Für dieses außergewöhnlich niedrige Niveau hätten mehrere Rahmenbedingungen zusammengewirkt. So habe in diesem Jahr der erste Jahrgang der neuen Oberstufe das Abitur nach neuen Vorgaben abgelegt. Die Aufgaben seien erstmals in Grund- und Leistungskurs-Klausuren aufgeteilt worden. Gleichzeitig sei ein qualitativ neuer Aufgabentypus Grundlage gewesen, der stärker auf Kompetenzen als auf Anwendung von erlerntem Formelwissen beruhe.
Die Schülerinnen und Schüler sollten durch das Zusammenwirken dieser Umstände keine Nachteile erfahren, hieß es. Mit der Anhebung um zwei Punkte solle der Punktedurchschnitt rechnerisch an die Ergebnisse der vergangenen Jahre angeglichen werden.
Das Ministerium gab bekannt, dass eine für 2023 vereinbarte Evaluation auf 2021 vorgezogen werde. Zudem werde ab dem kommenden Schuljahr ein Sonderprogramm für Mathematik-Förderung in der Oberstufe aufgelegt.
Bei der umstrittenen Mathematik-Abiturprüfung des Jahrganges 2021 hat es nach den Worten von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) ersten Erkenntnissen seines Ministeriums zufolge hinsichtlich der Ergebnisse keine großen Auffälligkeiten gegeben. „Die bisherigen Eindrücke sind, dass es nicht aus dem Rahmen fällt“, sagte er. Allerdings stünden noch die Zweitkorrektur und das mündliche Ergebnis aus, so dass noch keine abschließenden Bewertungen möglich seien.
Nach der Abiturprüfung im Fach Mathematik in Bayern hatten sich zahlreiche Abiturienten in sozialen Medien über zu schwere Aufgaben beschwert. Vor allem auf Instagram warfen sie Piazolo vor, dass das Mathe-Abi das schwerste seit Jahren gewesen sei – und die zurückliegende Pandemie-Zeit mit Distanz- und Wechselunterricht nicht ausreichend berücksichtige. Mehr als 31.500 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner forderten daher in einer Online-Petition die Anpassung des Notenschlüssels bei den Mathe-Abiklausuren.
Auch die SPD-Landtagsfraktion in Bayern forderte das Kultusministerium am Mittwoch auf, die Ergebnisse zu überprüfen. „Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler sind sich einig, dass es sich bei der Prüfung am 18. Mai um eine der schwersten Aufgabenstellungen der letzten Jahre gehandelt hat“, berichtete SPD-Bildungsexpertin Simone Strohmayr. Dabei seien die Bedingungen während des Corona-Unterrichts für viele extrem herausfordernd gewesen. „Die Schülerinnen und Schüler wollen kein geschenktes Abi, aber sie haben ein Recht auf Fairness“, betonte Strohmayr.
Die Initiatorin der Petition aus Bayern, nach eigenen Angaben Mathematik-Dozentin und Nachhilfe-Lehrerin, hat die Prüfung Aufgabe für Aufgabe analysiert. Ihr zufolge hatten einige Aufgaben Inhalte zum Gegenstand, die nicht Teil des Lehrplans waren beziehungsweise wegen der Umstände im Corona-Jahr explizit nicht geprüft werden sollten. „Da Mathematik keinen Interpretationsspielraum offen lässt, kann der Vorwurf eines ,unfairen Abiturs‘ nicht mehr relativiert werden“, bilanzierte sie.
Ihr widerspricht der Philologenverband in Bayern. „Trotz ein paar schwerer Aufgaben war alles machbar“, sagte der Leiter der Fachgruppe Mathematik beim Bayerischen Philologenverband, Florian Borges, der „Süddeutschen Zeitung“. Auch die Corona-Krise sei nach seiner Ansicht ausreichend berücksichtigt worden. Die Abiturientinnen und Abiturienten hätten so viel Zeit zur Vorbereitung gehabt wie kein Jahrgang in den vergangenen hundert Jahren zuvor, sagte Borges. „Klausuren in anderen Fächern sind ja zum Beispiel weggefallen. Das waren Entlastungen an allen Ecken und Enden.“
Klagen über zu schwierige Mathe-Aufgaben in den diesjährigen Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen hat Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zurückgewiesen. Die Aufgaben bei den Abiturprüfungen seien „angemessen und lehrplankonform“ gewesen, „lösbar“ und nicht fehlerhaft, sagte sie am 9. Juni im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags.
Sie sehe keinen Handlungsbedarf, habe prüfungsrechtlich auch keine Handlungsmöglichkeit. Eine Notenanhebung sei nicht geplant, hatte das Schulministerium schon zuvor gesagt. Die von einer Kommission aus Fachlehrerinnen und Fachlehrern gestellten Mathe-Aufgaben seien von der Bezirksregierungen und von Uniprofessoren geprüft worden, Lehrerinnen und Lehrer der Gymnasien und Gesamtschulen hätten sie einem Praxistest unter realen Prüfungsbedingungen unterzogen.
Nach den Mathe-Abi-Klausuren in Nordrhein-Westfalen gab es viel Kritik, und wie in Bayern wurden Petitionen aufgesetzt. Eine Petition auf change.org hat mehr als 14.000 Unterschriften bekommen, eine zweite hat innerhalb einer Woche mehr als 7.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner gefunden. Sie monieren zum Beispiel, die Mathe-Aufgaben seien „unverschämt schwer” gewesen – und fordern eine angepasste Bewertung oder neue Klausuren.
In der Petition einer Mülheimer Schülerin heißt es: „Die Aufgaben waren ungerecht gestellt und die Aufgabentypen wurden teils kaum, bis gar nicht im Unterricht besprochen. Im Vergleich zu den Abiturklausuren im Fach Mathematik zu den letzten Jahren, ist diese deutlich schwerer.”
Wegen einer schweren Panne bei der schriftlichen Biologie-Abiturprüfung in Hamburg können nun knapp 3.000 Schülerinnen und Schüler wählen, ob sie eine mildere Bewertung haben oder eine neue Klausur schreiben wollen.
Den Angaben zufolge waren den Schülerinnen und Schülern am Montag mit den Prüfungsunterlagen fehlerhafte Grafiken ausgehändigt worden. Der Fehler sei bei der Umwandlung von „Word“- in „pdf“-Dateien passiert und habe sich bei einer noch während der Prüfung verschickten Korrektur wiederholt. Betroffen waren den Angaben zufolge 2.990 der insgesamt rund 9.900 Hamburger Abiturientinnen und Abiturienten.
Um ihnen entgegenzukommen, hatte die Behörde nach eigenen Angaben noch während der Prüfung eine Verlängerung der Arbeitszeit um 30 Minuten ermöglicht. Alternativ sei angeboten worden, die Klausur abzubrechen und in rund drei Wochen eine neue Klausur zu schreiben.
Die Anpassung des eigentlich zentral vorgegebenen Bewertungsmaßstabes soll von den einzelnen Schulen nun selbst vorgenommen werden. Dabei sollen die Lehrkräfte die jeweiligen Prüfungssituationen einbeziehen. So hätten einzelne Schulen erhebliche Irritationen ihrer Schülerinnen und Schüler gemeldet, andere dagegen einen trotz der schwierigen Umstände gefassten und ruhigen Prüfungsverlauf. dpa
Nach einer zu früh eingesammelten Mathe-Klausur an einem Gymnasium in Hannover sollen die Schülerinnen und Schüler die Klausur nachschreiben können – und am Ende zählt die bessere Note. Das bedeute, entweder die Klausur vom ersten Termin oder die Nachschreibeklausur werde gewertet – je nachdem, wo das bessere Ergebnis erzielt wurde, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Kultusministeriums am Mittwoch.
Eine Lehrerin hatte die Abi-Klausuren versehentlich 20 Minuten zu früh eingesammelt. Die Landesschulbehörde sprach von einem bedauerlichen Fehler. Schule und Lehrerin entschuldigten sich bei den zwölf betroffenen Jugendlichen, die Mathe als viertes Prüfungsfach hatten.
Die gefundene Lösung erscheine sachgerecht und fair, die Chancengleichheit in Prüfungssituationen werde wiederhergestellt und mit der Zusicherung der besseren Note aus beiden Prüfungen zugleich eine Verschlechterung verhindert, sagte der Ministeriumssprecher. dpa
Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie fanden die Prüfungen für die Schulabschlüsse regulär statt. Allerdings gab es 2021 für die Schülerinnen und Schüler einige Erleichterungen im Sinne eines Nachteilsausgleichs, weil die Voraussetzungen für die Vorbereitung auf das Abitur 2021 und die anderen Abschlussprüfungen sehr unterschiedlich waren.
Zunächst gab es auch Forderungen, den Abschlussjahrgängen in diesem Jahr einen Corona-Bonus zu geben, also die Abschlussnoten insgesamt anzuheben. Diskutiert wurde auch immer wieder, die Abiturprüfungen abzusagen und stattdessen ein sogenanntes „Durchschnittsabitur“ zu vergeben. Dabei errechnet sich die Abschlussnote aus dem Durchschnitt der in der Oberstufe erbrachten Leistungen. Solche Forderungen gab es bereits im vergangenen Jahr. In einigen EU-Ländern wie Frankreich und den Niederlanden wurden sie auch umgesetzt. Und auch 2021 haben bereits Großbritannien und Schweden die Abschlussprüfungen abgesagt.
Erleichterungen für Abschlussprüfungen 2021
Eine Absage der Abschlussprüfungen sollte es in Deutschland aber nicht geben. Die KMK hat sich aber auf einen veränderten Rahmen für die Prüfungen verständigt. Dieser Rahmen soll Standards sichern, um die Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse zu gewährleisten. Die Länder sollen zugleich individuelle Spielräume bekommen, um die durch die Corona-Pandemie entstandenen Einschränkungen kompensieren zu können. Im Einzelnen ist vorgesehen:
- Verschiebung von Prüfungsterminen: Die Termine für die Abschlussprüfungen können in diesem Schuljahr später stattfinden, um mehr Zeit für die Vorbereitung zu gewinnen. Allerdings haben die Bundesländer hier unterschiedlich große Spielräume – je nachdem, wann die Sommerferien beginnen.
- Mehr Zeit: Im letzten Kurshalbjahr der Oberstufe und im zweiten Halbjahr der Abschlussklassen in der Sekundarstufe I kann die Anzahl der eigentlich vorgesehenen Klausuren und Klassenarbeiten reduziert werden. Auch während der Prüfungen wird den Schülerinnen und Schülern mehr Arbeitszeit gewährt.
- Mehr Flexibilität bei Prüfungsinhalten: Es gibt beim Abi 2021 gewisse Abweichungen vom sonst üblichen Zentralabitur. So können die Länder den Schulen eine größere Auswahl von Aufgaben für die zentralen Abiturprüfungen zur Verfügung stellen. Die Lehrkräfte treffen dann eine Vorauswahl. So soll vermieden werden, dass die Prüflinge Aufgaben bekommen, auf die sie sich aufgrund der Unterrichtseinschränkungen nicht vorbereiten konnten. Außerdem kann der mögliche abzufragende Prüfungsstoff auf bestimmte Themenbereiche reduziert werden. Schulen können den Prüflingen auch mehr Wahlmöglichkeiten bei den Themen geben.
- Wiederholen ist erlaubt: Die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen an Gymnasien und anderen weiterführenden Schulen sollen wegen der Corona-Pandemie die Möglichkeit bekommen, das Schuljahr zu wiederholen, ohne dass dieses zusätzliche Jahr auf die Schulzeit angerechnet wird.
Grundsätzlich handelt es sich bei der Verabredung der KMK um einen gemeinsamen Rahmen, der rechtlich aber nicht bindend ist, weil die Bundesländer für die Schulpolitik selbst verantwortlich sind. Die Bundesländer haben die von der KMK vorgeschlagenen Erleichterungen zum Abitur 2021 und den anderen Schulabschlüssen aber weitgehend aufgegriffen. Entsprechend haben sie die Bestimmungen für die Abschlussprüfungen, Abiturtermine und Themenauswahl inzwischen angepasst. Das Schulportal stellt hier dar, welche Regelungen es in den einzelnen Ländern zum Abi und den anderen Abschlüssen gab und – soweit gemeldet – welchen Abi-Schnitt es in den Ländern gab.
Bestimmungen für die Prüfungen 2021 nach Bundesländern
In Baden-Württemberg wurden an allen Schularten die Termine für die Abschlussprüfungen 2021 nach hinten verschoben. Die Prüflinge haben im Abitur bzw. in den anderen Abschlussprüfungen Erleichterungen. Zum Beispiel bekommen sie mehr Zeit für die einzelnen Prüfungen.
Außerdem bekommen die Lehrkräfte in diesem Jahr mehr mögliche Prüfungsaufgaben zur Auswahl. Auf diese Weise sollen Unterrichts- und Prüfungsstoff bestmöglich zusammenpassen.
Bei den Abiturprüfungen und auch bei den anderen Abschlussprüfungen gelten spezielle Hygienebedingungen. Es besteht unter anderem eine Maskenpflicht. Außerdem müssen getestete und nicht getestete Schülerinnen und Schüler räumlich voneinander getrennt sitzen.
Abitur:
- Die Abiturtermine für die schriftlichen Prüfungen 2021 in Baden-Württemberg finden vom 4. bis 21. Mai statt. Die Nachschreibetermine sind für die Zeit vom 25. Juni bis 1. Juli anberaumt.
Realschule/Werkrealschule:
- Für die schriftlichen Prüfungen ist der Zeitraum vom 8. bis 18. Juni angesetzt. Nachschreibetermine sollen an beiden Schularten vom 25. Juni bis 1. Juli stattfinden.
Hauptschule:
- Die Haupttermine laufen vom 8. bis 15. Juni, die späteren Termine vom 25. bis 29. Juni.
Trotz der schwierigen Bedingungen in der Corona-Krise haben Bayerns Abiturientinnen und Abiturienten in diesem Jahr mit 2,14 den bislang besten Notendurchschnitt erzielt, den es in Bayern jemals gab. Dabei waren die Leistungen sowohl in den Abschlussprüfungen selbst als auch in der zweijährigen Qualifikationsphase besser als früher, wie das Kultusministerium am Mittwoch mitteilte. Auch habe ein höherer Anteil der Kandidatinnen und Kandidaten das Abitur bestanden als in den Vorjahren.
In die Prüfung für Mathematik ist nicht schlechter ausgefallen als in den vergangenen Jahren. Hier hatte es viel Streit gegeben. Mehr als 38.000 Menschen forderten mit einer Online-Petition die Anpassung des Notenschlüssels, weil die Anforderungen angesichts der Einschränkungen des Unterrichts durch die Corona-Pandemie nicht fair gewesen seien.
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Um auf die besondere Corona-Situation Rücksicht zu nehmen, wurden in diesem Jahr an allen Schularten in Bayern wurden die Termine für die Abschlussprüfungen nach hinten verschoben.
Abitur:
- Um mehr Zeit für die Vorbereitung zu haben, wurden die Abiturtermine in Bayern vom 30. April auf den 12. Mai verschoben.
- In den Jahrgangsstufen 11 und 12 wird jeweils das erste Halbjahr verlängert, die Zahl der Klausuren im zweiten Halbjahr deutlich reduziert. Sie finden nur in Deutsch, Mathematik und einer fortgeführten Fremdsprache (Q11) bzw. in den drei schriftlichen Fächern (Q12) statt. Die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen in Bayern müssen in diesem Schuljahr pro Fach nur eine Klausur schreiben. Wenn im ersten Halbjahr bereits eine Schulaufgabe geschrieben wurde, muss im zweiten Halbjahr keine weitere mehr erbracht werden. Die im gesamten Schuljahr 2020/21 erbrachten Leistungen können als Ergebnis für das erste wie für das zweite Schulhalbjahr gewertet werden.
- Für die 12. und 13. Klasse der Beruflichen Oberschulen wurden die Vorgaben für die sogenannten sonstigen Leistungsnachweise angepasst. Hier seien coronabedingt in Ausnahmefällen auch etwa nur zwei rein mündliche Leistungsnachweise pro Halbjahr ausreichend. „Trotz Corona wird es ein faires und qualitativ hochwertiges Abitur bzw. Fachabitur geben“, sagte der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler).
- Die Abiturprüfungen an den Berufsoberschulen (BOS) und Fachoberschulen (FOS) in Bayern beginnen außerdem drei Wochen später. Start ist Anfang Juni. Die Schulabgängerinnen und Schulabgänger an den BOS und FOS haben Prüfungen in Deutsch, Mathematik, Englisch und einem selbstgewählten Profilfach, um die Fachhochschulreife, fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife zu erlangen.
Mittelschule:
- Die Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss 2021 beginnen statt am 22. Juni am 6. Juli.
- Realschule:
- Die schriftlichen Prüfungen beginnen statt am 22. Juni am 6. Juli.
- Die zentralen mündlichen Prüfungen in den Fremdsprachen werden ebenfalls nach hinten verschoben.
Wirtschaftsschule:
- Die schriftlichen Prüfungen beginnen statt am 18. Juni am 2. Juli.
Fachoberschule und Berufsoberschule (FOSBOS):
- Die schriftlichen Prüfungen beginnen statt am 17. Mai am 10. Juni.
In Berlin ist das Schuljahr 2021 beendet. Die Abschlussnoten liegen inzwischen vor: Trotz erheblicher Einschränkungen beim Schulunterricht in den vergangenen beiden Schuljahren haben Berlins Abiturientinnen und Abiturienten ungewöhnlich gut abgeschnitten. Die Abi-Bestnote 1,0 haben 421 Schülerinnen und Schüler erreicht, das sind 114 mehr als 2020, wie die Senatsverwaltung für Bildung am Freitag mitteilte. Der Durchschnitt lag wie im Vorjahr bei 2,3 – in den neun Jahren davor jeweils bei 2,4. Von den 12.653 Schülerinnen und Schülern, die das Abi machen wollten, haben 12.232 bestanden. Die Quote liegt damit ebenfalls wie im Vorjahr bei 96,7 Prozent.
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Berlin hat sich bei den Regelungen für die Abiturprüfungen 2021 eng mit Brandenburg abgestimmt.
Abitur:
- Die Prüfungen in Berlin starten am 21. April.
- Im vierten Kurshalbjahr müssen die Schülerinnen und Schüler nicht in jedem der zehn zu belegenden Kurse Klausuren schreiben, sondern nur noch drei in den Kursen, die schriftlich geprüft werden.
- Ursprünglich sollte der letzte Schultag der 23. März sein. Jetzt ist es der 13. April. Da allerdings dazwischen die zweiwöchigen Osterferien liegen, umfasst die zusätzlich gewonnene Unterrichtszeit nur eine Woche. Nach dem letzten Unterrichtstag sollen den Abiturientinnen und Abiturienten zwei sogenannte Konsultationstermine pro Prüfungsfach angeboten werden, bei denen sie eine individuelle fachliche Beratung bekommen.
- In allen schriftlich geprüften Fächern soll es für die Grund- und Leistungskurse zumindest eine Aufgabe mit Bezug zum ersten Kurshalbjahr geben, damit sichergestellt ist, dass der Stoff auf jeden Fall im Unterricht behandelt wurde.
- Wenn sie dies für erforderlich halten, können Lehrkräfte weitere Ersatz- oder Teilaufgaben für Prüfungsfächer auswählen, die eigentlich dem Zentralabitur unterliegen.
- Die Bearbeitungszeit für alle schriftlichen Prüfungsfächer wird um 30 Minuten verlängert.
- Die Wahl der zwei Kurshalbjahre, zu denen die Prüflinge sich iim Abi mündlich im vierten Prüfungsfach prüfen lassen müssen, wird ihnen freigestellt. Zwei der vier Kurshalbjahre werden in der mündlichen Prüfung entsprechend nicht berücksichtigt.
- Für die fünfte Prüfungskomponente in Abitur 2021 kann wegen der Schließung der Bibliotheken eine Ersatzleistung in Form einer mündlichen Prüfung beantragt werden.
- Prüflinge können in allen schriftlichen Prüfungsfächern in eine zusätzliche mündliche Prüfung gehen.
- Es gibt ein zusätzliches Rücktritts- und Wiederholungsrecht: In der Oberstufe ist auf Wunsch der Abiturientinnen und Abiturienten beziehungsweise deren Eltern ein zusätzlicher folgenloser Rücktritt von den Prüfungen möglich. Den Schülerinnen und Schülern wird außerdem ein zusätzliches Wiederholungsrecht eingeräumt, wenn sie die Prüfungen in diesem Jahr nicht bestanden haben.
Mittlerer Schulabschluss:
- Die Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA) sollen in diesem Jahr wegen der Schulschließungen und weiterer Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie reduziert werden. Die Senatsverwaltung für Bildung verzichtet daher auf die schriftlichen Klausuren am Ende der 10. Klasse. An der mündlichen Präsentationsprüfung will sie aber festhalten.
- Diese Regelung gilt unter anderem auch für die erweiterte Berufsbildungsreife (eBBR) oder den Berufsorientierenden Abschluss (BOA). Das Schulgesetz wird entsprechend geändert, wie der Senat am 9. Februar auf Vorlage von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie beschloss.
- Auch schon im vergangenen Schuljahr wurden die schriftlichen Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt. Auch 2020 legten die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler in Berlin für den MSA nur ihre mündliche Prüfung ab.
Der Brandenburger Abitur-Durchschnitt beträgt im zu Ende gehenden Schuljahr 2,2. Nach Angaben des Bildungsministeriums vom 21. Juni bestanden 9.347 und somit 95,9 Prozent die Prüfungen. Die Durchschnittsnote habe sich im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr um 0,1 Prozentpunkte verbessert.
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Das Bildungsministerium in Brandenburg hat am 27. Januar die Prüfungsänderungen für das Abi und die anderen Schulabschlüsse 2021 veröffentlicht.
Abitur:
- Die Abiturprüfungen sollen nach Angaben des Ministeriums am 21. April starten. Wer aufgrund von Quarantänemaßnahmen mehr als 20 Unterrichtstage gefehlt hat, muss die Nachschreibetermine im Mai nutzen. Alle anderen können zwischen den beiden Abiturterminen wählen.
- Die Schulen bekommen für die Fächer im Zentralabitur eine größere Auswahl an Prüfungsaufgaben, aus denen sie dann eine Vorauswahl treffen können.
- Für die schriftlichen Abiturprüfungen steht jeweils eine halbe Stunde mehr Zeit zur Verfügung. Das gilt für die Leistungskurse und Grundkurse.
- Wenn Abiturientinnen und Abiturienten das Schuljahr noch einmal wiederholen, wird das nicht auf die Höchstverweildauer in der gymnasialen Oberstufe angerechnet.
Jahrgangsstufe 10:
- Anders als in Berlin finden in Brandenburg die schriftlichen Prüfungen für den Schulabschluss nach der 10. Klasse statt. Der Prüfungstermin für Mathematik wird aber um zwei Monate nach hinten, auf den 21. Mai verlegt, außerdem gibt es einen Nachschreibetermin Anfang Juni.
- „Für die Prüfung wird darüber hinaus ein neuer angepasster Bewertungsschlüssel umgesetzt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bildungsministeriums in Brandenburg. Damit soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass einzelne Kompetenzen wegen der Schulschließungen weniger geübt werden konnten.
- Auch in der 10. Jahrgangsstufe gibt es für die Bearbeitung der schriftlichen Prüfungsaufgaben jeweils eine Verlängerung von einer halben Stunde.
Am 5. Februar hat der Senat für Bildung Erleichterungen für die Abiturprüfungen und die Abschlüsse der Sekundarstufe I veröffentlicht.
Abitur:
- In Bremen können Schülerinnen und Schüler zwischen zwei Abiturterminen wählen. Demnach sind Termine für die schriftlichen Prüfungen vom 3. bis 17. Mai oder vom 31. Mai bis 12. Juni möglich. Bis zum 26. März 2021 müssen sich die Abiturientinnen und Abiturienten verbindlich für einen der Prüfungszeiträume entscheiden.
- Für alle schriftlichen Abiturprüfungen gibt es einen Zeitzuschlag von jeweils 30 Minuten.
- Als weitere Erleichterungen für das Abitur 2021 können in Mathematik Themenschwerpunkte gesetzt werden. Außerdem ist eine kostenfreie Teilnahme an prüfungsvorbereitenden Kursen durch den externen Online-Dienstleister Chancenwerk möglich.
Jahrgangsstufe 10:
- Auch für die Abschlussprüfungen in der Sekundarstufe I gibt es den Zeitzuschlag von jeweils einer halben Stunde.
- Die Noten der Prüfungsleistungen sollen nur dann in die Gesamtnoten der Fächer der Abschlussprüfung einbezogen werden, wenn die einzelne Note der Prüfungsleistung die Note der unterrichtlichen Leistung der Jahrgangsstufe in dem Fach verbessert oder diese bestätigt.
Die Prüfungen in Hamburg zum Abitur und den anderen Abschlüssen 2021 sind abgeschlossen. Hamburgs Abiturientinnen und Abiturienten haben nach Angaben der Hamburger Schulbehörde den besten Schulabschluss seit zehn Jahren hingelegt. Die 9.144 jungen Frauen und Männer des Abitur-Jahrgangs 2021 erzielten einen Notendurchschnitt von 2,27. In den vergangenen zehn Jahren habe der Notenschnitt zwischen 2,36 und 2,46 gelegen. Auch die schriftlichen Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss seien besser ausgefallen als im Jahr zuvor.
Die Jungen und Mädchen konnten sich in den Fächern Mathematik und Englisch verbessern, im Fach Deutsch lagen sie etwas unter dem Vorjahresergebnis. Die Ergebnisse des Ersten Schulabschlusses, dem früheren Hauptschulabschluss, lägen aufgrund der besonderen Situation derzeit noch nicht vor.
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Die Hamburger Schulbehörde hatte in diesem Jahr Änderungen sowohl bei den Abiturprüfungen 2021 als auch bei den Schulabschlüssen in der Sekundarstufe I vorgenommen.
Abitur:
- Der Beginn der Abiturprüfungen wird um eine Woche auf den 23. April verschoben. Nach den Märzferien verbleiben dann fünf statt bisher vier Unterrichtswochen zur Vorbereitung.
- Damit sich die Schülerinnen und Schüler besser auf die Abiturprüfungen vorbereiten können, soll im letzten Semester der Oberstufe ausschließlich in den schriftlichen Prüfungsfächern jeweils eine Klausur geschrieben werden. Die zweite Semesterklausur kann in diesen Fächern ebenso entfallen wie die übliche eine Klausur in allen übrigen Fächern.
- Aufgrund der Verschiebung der Abiturtermine wäre eine vollständige Zweitkorrektur aller Klausuren nur durch Unterrichtsausfall umsetzbar. Um das zu vermeiden, erfolgt die Zweitkorrektur nur dann, wenn die Erstkorrektur um drei oder mehr Notenpunkte von dem Durchschnitt der Leistungen in diesem Fach in den ersten drei Semestern abweicht. Die Lehrkräfte werden gebeten, die Einschränkungen des Unterrichts infolge der Corona-Pandemie bei der Korrektur der schriftlichen Abiturprüfungen dort zu berücksichtigen, wo es entsprechende Spielräume in der Bewertung gibt.
- Weil aufgrund der Schulschließungen und weiterer Corona-Einschränkungen nicht alle Themengebiete in Mathematik behandelt werden konnten, gibt es bei den Abiturprüfungen in Mathematik eine Wahlmöglichkeit. Die Lehrkräfte wählen je nach Unterrichtsvorbereitung aus den drei Aufgabenkomplexen „Lineare Algebra / Analytische Geometrie“, „Stochastik“ und „Analysis“ zwei Komplexe für die schriftliche Prüfung aus. Dadurch kann die verbleibende Vorbereitungszeit gezielter für eine passgenaue Vorbereitung genutzt werden. Auch in anderen Fächern werden die Lehrkräfte und Schulen genauer über die Abiturthemen informiert.
- Für alle schriftlichen Abiturprüfungen wird die Arbeitszeit um 30 Minuten verlängert.
Abschlüsse der 9. und 10. Klasse:
- Wegen der Corona-Pandemie gibt es keine landesweiten Klausuren in den Hauptfächern am Ende der 10. Klasse an den Gymnasien („sÜ10“). Statt der sÜ10, die ursprünglich für Anfang Februar geplant waren, sollen die Schülerinnen und Schüler nun eine normale Klassenarbeit schreiben, die von ihren Lehrkräften auf den tatsächlich erteilten Unterricht abgestimmt ist.
- Hamburg verzichtet in diesem Jahr auf die zusätzlichen Hauptschulprüfungen (Erster Allgemeinbildender Schulabschluss). Hamburgs Schülerinnen und Schüler sollen trotzdem einen vollwertigen Hauptschulabschluss bekommen, der mit den Vorgaben der KMK konform ist. Dazu werden die Abschlussnoten in den einzelnen Fächern aus den Unterrichtsleistungen des letzten Schuljahres gebildet.
Die Schülerinnen und Schüler in Hessen konnten sich trotz der Corona-Einschränkungen beim Abitur verbessern. Sie erreichten einen Abi-Schnitt von 2,25. Im Vorjahr betrug der Schnitt 2,33 und im Jahr 2019 war es 2,37.
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Das Kultusministerium stellte Ende Juli mit der Bekanntgabe des aktuellen Abi-Schnitts auch schon die Planungen für das Abitur 2022 vor. Auch dann soll es für die Schulen wieder einen zusätzlichen Aufgabenvorschlag geben, um mehr Auswahl zu ermöglichen.. „Auch die Schülerinnen und Schüler, die 2022 ihr Abitur ablegen werden, waren und sind natürlich von den Einschränkungen der Corona-Pandemie betroffen. Daher gelten für sie in Bezug auf die zusätzlichen Aufgabenvorschläge dieselben Regeln wie für den Jahrgang 2021“, betonte Lorz. In diesem Jahr gab es für die Abschlussprüfungen folgende Terminverschiebungen und Anpassungen:
Abitur:
- Der Beginn der Abiturprüfungen 2021 in Hessen wurde nach hinten verschoben. Die Termine liegen jetzt zwischen dem 21. April und dem 5. Mai.
- Die Auswahlmodalitäten für die schriftlichen Prüfungen wurden angepasst: 2021 steht für jedes Fach eine zusätzliche Aufgabe zur Wahl. Die Lehrkräfte können eine Vorauswahl treffen, um den Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler stärker zu berücksichtigen.
Abschlussprüfungen der 9. und 10. Klasse:
- Die Abschlussprüfungen nach der 9. und 10. Klasse werden um drei Wochen nach hinten geschoben. Der Haupttermin findet nun vom 7. bis 11. Juni statt, die Nachprüfungen vom 21. bis 23. Juni.
- In den letzten Wochen vor der Prüfung soll der Unterricht auf die Prüfungsfächer konzentriert werden.
- Die normalerweise im Team laufenden Projektprüfungen im Rahmen des Berufsorientierten Abschlusses von Schülerinnen und Schülern im Förderschwerpunkt Lernen finden 2021 als Einzelprüfungen statt.
Abitur:
- Auch Mecklenburg-Vorpommern verschiebt wegen der Corona-Pandemie die Abiturtermine. Die Prüfungen starten demnach statt am 13. April nun erst am 23. April. So sollen die Abiturientinnen und Abiturienten zusätzliche Zeit zur Vorbereitung haben.
Mittlere Reife:
- Die Prüfungen zur Mittleren Reife werden zunächst nicht verschoben, da sie ohnehin erst Ende April beginnen, so der Stand von Ende Januar.
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) sieht einen erfreulich positiven Trend bei den Abitur-Ergebnissen und hat die Prüfungen trotz Corona verteidigt. Die finalen Landesdaten seien zwar noch nicht da, aber „wir steuern auf ein gutes Durchschnittsergebnis zu“, sagte er der „Braunschweiger Zeitung“. Tonne geht davon aus, dass die Auswertung bald fertig ist. Schon jetzt sei aber klar, dass es richtig war, den Abiturientinnen und Abiturienten trotz Pandemie die Chance auf Prüfungen einzuräumen.
„Die Prüflinge haben diese Chance offensichtlich genutzt und durch intensives Lernen die Herausforderung gemeistert“, lobte der Kultusminister im Interview. Das ist für Tonne bemerkenswert, da in Niedersachsen weder am Bewertungsmaßstab noch an der Qualität heruntergeschraubt worden sei. Das Abitur 2021 sei genau so viel wert wie das Abitur der Vorjahre, sagte der Minister.
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Diese Anpassungen bei den Abiturprüfungen und bei den Abschlüssen der Sekundarstufe I gab es im Schuljahr 2020/2021:
Abitur:
Niedersachsens Kultusministerium hält an den ursprünglichen Terminen für die Abiturprüfungen 2021 trotz der Corona-Pandemie fest. Der bisherige Zeitplan soll auch dann gelten, wenn zum Zeitpunkt der Prüfungen einzelne oder alle Schulen im Wechsel- oder sogar im Distanzunterricht sind. Das geht aus einem Erlass des Ministeriums hervor. Die erste Abiturklausur soll am 19. April im Fach Geschichte geschrieben werden, die letzte am 11. Mai im Fach Physik. Vom 17. Mai bis 9. Juni soll es Nachschreibetermine geben. Sollten einzelne Schülerinnen und Schüler zu den Abiturterminen erkrankt oder von Quarantänemaßnahmen betroffen sein, so können zunächst die Nachschreibtermine genutzt werden. Sollte dies auch nicht möglich sein, so findet für diese Schülerinnen und Schüler eine dezentrale Prüfung statt.
Für das Abitur in Niedersachsen besteht keine Testpflicht für Schülerinnen und Schüler. Bei schriftlichen Klausuren sowie den mündlichen Prüfungen ist kein negatives Testergebnis oder eine ärztliche Bescheinigung erforderlich, wie es aus dem Kultusministerium ikurz vor Beginn der Prüfungen heißt.
Das Kultusministerium in Niedersachsen hat wegen der Corona-Pandemie einige Anpassungen vorgenommen:
- Inhalte aus dem vierten Semester sollen teilweise für das Abitur 2021 nicht prüfungsrelevant sein, weil die Abiturientinnen und Abiturienten den Unterrichtsstoff wegen der Einschränkungen nicht gleichermaßen erlernen konnten.
- Die Anzahl der Mitglieder der Fachprüfungsausschüsse wurde von drei auf zwei reduziert.
- Für die Durchführung der spielpraktischen Prüfungen im Fach Darstellendes Spiel insbesondere unter Berücksichtigung der Einhaltung der Hygienevorgaben gibt es konkrete Hinweise bzw. werden alternative Aufgabenformate zur Verfügung gestellt. Die Einhaltung des Abstandsgebots, das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen sowie das Kontaktverbot müssen bei der Planung der spielpraktischen Prüfung und auch bei der Bewertung der Prüfungsleistung berücksichtigt werden. Auch zu den musikpraktischen Abiturprüfungen werden entsprechende Regelungen getroffen, die insbesondere beim Singen und beim Spielen von Blasinstrumenten zu berücksichtigen sind.
Abschlüsse Sekundarstufe I:
Der Erlass „Regelungen zu den Abschlussprüfungen 2021 im Sekundarbereich I im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie“ weist zusätzliche Nachschreibetermine für die schriftlichen Prüfungen in Deutsch, Mathematik und Englisch aus. Auch die Zeitfenster für die mündliche Prüfung und die Sprechprüfung in Englisch wurden ausgeweitet, um den Schulen mehr Flexibilität zu geben.
Darüber hinaus kann im Sekundarbereich I die Prüfungskommission der Schule darüber entscheiden, ob sie von der Möglichkeit dezentraler Abschlussarbeiten Gebrauch macht, wenn eine Schülerin oder ein Schüler, eine Lerngruppe oder ein Abschlussjahrgang insgesamt mindestens sechs Wochen im Schuljahr nicht am Präsenzunterricht teilnehmen konnte.
Trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie hat der Abitur-Jahrgang in Nordrhein-Westfalen 2021 bessere Abi-Noten erzielt als im Vorjahr. Die Durchschnittsnote an Gesamtschulen und Gymnasien im bevölkerungsreichsten Bundesland habe nach Angaben des Schulministeriums in diesem Jahr bei 2,34 gelegen, nach 2,42 im Vorjahr.
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Um den Schülerinnen und Schülern trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gute Prüfungsbedingungen zu schaffen, gab es in diesem Jahr folgende Erleichterungen:
Abitur:
- Schon im Juni 2020 hat das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen angekündigt, dass die Abiturtermine 2021 um neun Unterrichtstage nach den Osterferien verschoben wird. Die Abiturprüfungen beginnen demnach erst am Freitag, 23. April.
- Für die meisten Fächer hat die Aufgabenkommissionen zusätzliche Aufgaben für das Zentralabitur 2021 erarbeitet. Dies soll einen größeren Spielraum bieten, damit die Aufgaben auch zum tatsächlich unterrichteten Stoff passen.
- Für die Abiturientinnen und Abiturienten in Nordrhein-Westfalen soll unmittelbar nach den Osterferien eine gezielte Vorbereitung in den Abiturfächern starten. Der Unterricht in allen anderen Fächern entfällt dann für die Abiturklassen komplett.
- Die externe Zweitkorrektur für die Abiturprüfungen entfällt 2021.
- Während sonst ein Corona-Testpflicht an den Schulen in NRW gilt, werden bei den anstehenden Abschlussprüfungen in Nordrhein-Westfalen auch nicht auf Corona getestete Schülerinnen und Schüler teilnehmen können. Das geht aus der neuen Corona-Betreuungsverordnung hervor, die ab 12. April gültig ist.
Abschlüsse Sekundarstufe I:
- Für die zentralen Prüfungen in Klasse 10 (ZP 10) an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen werden in diesem Schuljahr wieder landeseinheitliche Aufgaben gestellt. Vergangenes Jahr war wegen der Corona-Pandemie auf zentrale ZP-10-Prüfungen verzichtet worden. An den Gymnasien wird es wie schon 2020 am Ende der 10. Klasse keine zentralen schriftlichen Prüfungen geben.
In Rheinland-Pfalz finden die Abiturprüfungen zu zwei Zeitpunkten statt – je nachdem, ob die Schülerinnen und Schüler es nach acht oder neun Jahren ablegen.
Abitur:
- Für den G9-Jahrgang sind die schriftlichen Prüfungen bereits abgeschlossen. Sie fanden für die 9.000 Schülerinnen und Schüler an Gymnasien und für die 3.000 Schülerinnen und Schüler an Integrierten Gesamtschulen vom 7. bis 27. Januar statt. Die mündlichen Prüfungen beginnen am 11. März. Nach Auswertung der Prüfungsergebnisse müssen die Zeugnisse bis spätestens 26. März ausgegeben werden.
- Die Prüfungen für die rund 1.200 Schülerinnen und Schüler an G8-Gymnasien und die etwa 2.500 Absolventinnen und Absolventen der Beruflichen Gymnasien sollen wie geplant am 30. April beginnen.
Schülerinnen und Schüler im Saarland haben trotz der Corona-Pandemie ein besseres Abitur geschrieben als in den Jahren zuvor. Im Schuljahr 2020/21 lag der Durchschnitt bei 2,26, wie das Bildungsministerium Anfang August mitteilte. In den beiden Jahren zuvor habe der Notendurchschnitt bei 2,37 gelegen. Das Abitur nicht bestanden haben dieses Jahr 3,45 Prozent der Schüler und Schülerinnen (123) – im Vorjahr waren es 2,59 Prozent (88).
Um trotz der Corona-Pandemie gute Voraussetzungen für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen, wurden im Saarland bereits im Dezember 2020 Anpassungen für die das Abi 2021 und die anderen Abschlussprüfungen beschlossen:
Abitur:
- Die Termine 2021 wurden bereits Ende des vergangenen Jahres nach hinten verschoben. Im Schnitt finden sie jetzt zwei Wochen später statt.
- Mit Bekanntgabe der Zulassung am 15. März beginnt außerdem eine zweiwöchige „Lernzeit“. In dieser Zeit gibt es keinen zusätzlichen Unterricht, sondern „eine gezielte Prüfungsvorbereitung für das Abi in den Prüfungsfächern durch die Lehrkräfte“. Die Teilnahme ist für die Prüflinge freiwillig.
Mittlerer Bildungsabschluss:
- Das Prüfungsverfahren für den Mittleren Bildungsabschluss (MBA, 10. Klasse) und den Hauptschulabschluss (HSA, 9. Klasse) wird angepasst. Anstelle der schriftlichen zentralen Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache (MBA) bzw. Deutsch und Mathematik (HSA) werden „schulzentrale“ Abschlussarbeiten durchgeführt. Die Termine sind vom Bildungsministerium vorgegeben.
- Nach den Prüfungsarbeiten haben alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Leistungen in bis zu drei Fächern in einer mündlichen Prüfung zu verbessern. Eine mündliche Pflichtprüfung ist in diesem Jahr nicht vorgesehen.
Für das Abitur 2021 und die Abschlussprüfungen in der Sekundarstufe I hat das Kultusministerium in Sachsen Erleichterungen vorgesehen:
Abitur:
- Start der schriftlichen Prüfungen ist am 26. April.
- Den Schulen wurden bereits zu Schuljahresbeginn Themen benannt, die nicht Schwerpunkt der zentralen schriftlichen Prüfungen im Abitur 2021 sein werden.
- Es gibt für alle Prüfungen jeweils zwei Abiturtermine. Die Teilnahme am Ersttermin ist für die Abiturientinnen und Abiturienten freiwillig. Wer sich zum Ersttermin noch nicht in der Lage sieht, die Prüfung abzulegen, kann auf den Zweittermin ausweichen. Eine Teilnahme am Zweittermin ist dann Pflicht. Stand 18. Mai haben knapp 97 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten ihre schriftlichen Abiturprüfungen zum Ersttermin absolviert.
- Für die schriftlichen Abiturprüfungen gibt es pro Prüfung eine zusätzliche Bearbeitungszeit von 30 Minuten.
- Die Zweit- und Drittkorrekturen der Abiturprüfungen erfolgen an der jeweiligen Schule. Das soll eine faire Benotung sichern, wenn Prüfungsinhalte aufgrund des bisherigen Corona-Infektionsgeschehens an der Schule nicht ausreichend behandelt werden konnten.
Abschlüsse Sekundarstufe I:
- Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen sollen in Sachsen mehr Zeit für ihre Prüfungsvorbereitung bekommen.
- Sie können sich in der Vorbereitungszeit auf die Fächer konzentrieren, in denen sie geprüft werden, die Unterrichtsteilnahme in den anderen Fächern ist teilweise nicht mehr verbindlich.
- In Vorbereitung auf die Abschlussprüfung 2021 wurden den Schulen bereits zu Schuljahresbeginn Themen benannt, die nicht Schwerpunkt der zentralen schriftlichen Prüfungen sein werden.
Schülerinnen und Schüler, die die Abschlussklasse freiwillig wiederholen wollen, können dies tun, ohne Nachteile befürchten zu müssen: In diesem Fall gilt das nicht als Sitzenbleiben und wird auch nicht auf die Schulzeit angerechnet.
Auch in Sachsen-Anhalt ist der Abi-Schnitt 2021 besser als in den Vorjahren ausgefallen. Der Notenschnitt lag nach Angaben des Bildungsministeriums bei 2,23. Im Jahr zuvor hatte er 2,31 betragen, 2019 noch 2,3. 4.981 junge Frauen und Männer haben das Abitur bestanden.192 bestanden es nicht – 3,7 Prozent der zugelassenen Prüflinge. Vergangenes Jahr waren es 296 (5,3 Prozent).
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In diesem Jahr wurden Änderungen und Anpassungen für das Abitur 2021 und andere Schulabschlüsse vorgenommen. Zuvor hat sich das Ministerium mit dem Landesschülerrat von Sachsen-Anhalt abgesprochen. „Bei der Bewertung der Prüfungen sind die Schulen und Lehrkräfte weiterhin angehalten, die individuelle Situation der Schülerinnen und Schüler und die besonderen Umstände angemessen zu berücksichtigen“, hieß es vor den Prüfungen.
Abitur:
- Die Bearbeitungszeiten in allen schriftlichen Prüfungen für das Abitur 2021 werden um 30 Minuten pro Fach verlängert.
- Im Fach Mathematik gibt es thematische Schwerpunktsetzungen: Sowohl im Prüfungsteil 1 als auch im Prüfungsteil 2 werden zusätzliche Wahlmöglichkeiten für die Prüflinge angeboten.
Realschulabschluss:
- Die schriftlichen RSA-Prüfungen (Ersttermin)starten am 27. April 2021 mit der Deutschprüfung. Für alle Prüflinge, die die schriftlichen Prüfungen oder Teile davon aus einem von ihnen nicht zu vertretenden wichtigen Grund versäumt haben, werden in diesem Schuljahr landesweit einheitliche zentrale Zweittermine im Zeitraum vom 26. Mai bis 31. Mai 2021. Für diese Zweittermine wird ein weiterer Prüfungssatz Aufgaben bereitgestellt.
- Bei den schriftlichen Prüfungen zum Erwerb des Realschulabschlusses gibt es in jedem Fach 15 Minuten zusätzliche Einlesezeit.
- Aufgaben vorangegangener Prüfungsjahrgänge werden auf den Landesportalseiten des Landesinstitutes für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) abgerufen, was die Vorbereitung auf die Prüfungen erheblich erleichtert.
Hauptschulabschluss:
- Hier sind bisher keine Änderungen vorgesehen. Die Verteilung der Materialien erfolgt wie in den Vorjahren über das LISA.
- Die Termine sind: Deutsch: 14. Juni 2021 Mathematik: 16. Juni 2021
Ende Januar hat das Bildungsministerium in Schleswig-Holstein Anpassungen für Abi und die anderen Abschlussprüfungen 2021 angekündigt:
Abitur:
- Beim Abi soll es eine größere Auswahl an Prüfungsaufgaben geben.
- Es gibt bei den schriftlichen Prüfungen mehr Zeit für die Bearbeitung der Aufgaben.
- Mit der KMK will Bildungsministerin Karin Prien (CDU) noch abstimmen, ob im Abitur 2021 bei deutlich nach unten abweichenden Durchschnittsergebnissen eine Anpassung der Noten vorgenommen werden kann.
- Schülerinnen und Schüler können im Abitur-Jahrgang können das Schuljahr freiwillig wiederholen. Dieses zusätzliche Corona-Jahr wird dann nicht mitgezählt, wirkt sich also nicht auf die Höchstverweildauer in der Oberstufe aus.
Abschlüsse Sekundarstufe I:
- Für die Abschlüsse nach der 9. und 10. Klasse soll die Zahl der schriftlichen Prüfungen reduziert werden.
- Die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen sollen mehr Bearbeitungszeit für die Prüfungsaufgaben bekommen.
- Auf Wunsch wird eine weitere mündliche Prüfung ermöglicht, durch die sich die Schülerinnen und Schüler ausschließlich verbessern, aber nicht verschlechtern können.
- Sollten die Prüfungsergebnisse aller Schülerinnen und Schüler in einem Prüfungsfach deutlich nach unten vom Durchschnitt der letzten drei Jahre vor der Pandemie abweichen, kann die Schulaufsicht eine Anpassung der Noten vornehmen.
Trotz Schulschließungen, Distanz- und Wechselunterricht in der Corona-Pandemie haben Thüringer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in diesem Jahr im Schnitt ein besseres Abitur geschrieben als im Vorjahr. Der Notenschnitt lag in diesem Jahr bei 2,06, im Jahr 2020 hatte er noch bei 2,16 gelegen, wie das Thüringer Bildungsministerium auf dpa-Anfrage mitteilte.
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Allerdings gab es in diesem Schuljahr auch einige Änderungen bei den Abiturprüfungen und den anderen Abschlüssen:
Abitur:
- Die Abiturtermine wurden in Thüringen von Anfang auf Ende Mai verschoben.
- Die Wahlmöglichkeiten bei den Prüfungsaufgaben beim Abitur 2021 sollen deutlich erweitert werden.
Abschluss 10. Klasse:
- Der Entwurf für die vom Bildungsministerium geplante Abmilderungsverordnung sieht eine – bislang noch nicht näher definierte – Vereinfachung der Prüfungen vor. Die Besondere Leistungsfeststellung (BLF) soll aber trotzdem stattfinden. Die BLF ist eine Prüfung, die es in der Form nur in Thüringen gibt. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums müssen sie in der 10. Klasse ablegen, um einen Realschulabschluss zu bekommen, falls sie später am Abitur scheitern.
Zu den Planungen für die Schulabschlüsse 2022 gibt es hier einen Überblick: