Adventskalender

5. Dezember : Wie wir Kinder besser schützen können

Michael Elpers ist seit mehr als 25 Jahren Kinder- und Jugend­psychiater und Psycho­therapeut. Er schlägt Alarm: Immer mehr Kinder und Jugendliche sind psychisch auffällig. In seinem Buch „Wenn die Kinderseele streikt“ zeigt er auf, was sich in Gesellschaft, Bildung und Medizin ändern muss, damit Kinder besser geschützt sind und Eltern entlastet werden.

Buch "Wenn die Kinderseele streikt" von Dr. med. Michael Elpers
©iStock, Beltz Verlag

Im Jahr 1844 schrieb Heinrich Hoffmann ein Kinderbuch als Weihnachts­geschenk für seinen Sohn. Darin ging es um einen Jungen, der nicht mehr essen mochte, einen Jungen, der nicht still­sitzen konnte oder um einen zerstörungs­wütigen Tierquäler. Der „Struwwelpeter“ ist bis heute ein bekanntes Kinderbuch. Was weniger bekannt ist: Heinrich Hoffmann war nicht nur Schrift­steller, sondern auch Kinderarzt und die Beschreibungen seines Suppen-Kaspars, des Zappel-Philipps oder des „bösen Friederichs“ beruhten auf Beobachtungen aus seiner Praxis. Heute würde man bei den Buch­charakteren von Essstörung und ADHS-Erkrankungen sprechen. Der Berliner Kinder- und Jugend­psychiater Michael Elpers zeigt in seinem Buch „Wenn die Kinderseele streikt – Warum immer mehr Kinder psychisch erkranken und wie wir sie schützen können“ unter anderem mit diesem Beispiel aus der Kinder­literatur, dass seelische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen keine „Modediagnosen“ sind. Gleich­zeitig sucht er Antworten, warum die Zahl der Eltern und jungen Patientinnen und Patienten, die in seine Praxis kommen, stetig steigt – und warum die Schwere der Erkrankungen zunimmt. Ein Blick auf den Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit, der die Jahre 2018 bis 2021 analysiert und die Abrechnungs­daten von rund 800.000 dort versicherten Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahre zugrundelegt, zeigt eine traurige Entwicklung: So gibt es unter anderem plus 54 Prozent neu diagnostizierte Ess­störungen bei Mädchen (15-17 Jahre), plus 23 Prozent Depressionen bei Mädchen (10-14 Jahre) oder plus 15 Prozent Adipositas-Fälle bei Jungen (15-17 Jahre).

Leistungsdruck und übermäßiger Internetkonsum

Warum ist das so? Warum nehmen Angststörungen, Depressionen oder Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen zu? Michael Elpers eröffnet eine Debatte, die – nicht nur verstärkt durch die Pandemie – längst überfällig ist: Seiner Meinung nach werden die sozialen Ursachen dieser Entwicklungen von den Medien und dem Gesundheits- und Bildungs­system weitest­gehend ignoriert und die Eltern werden oft mit ihren Schuld­gefühlen und der Verantwortung allein gelassen. Drei „Risiko­faktoren“ betrachtet Michael Elpers genauer: zum einen die sozialen Medien mit ihrem Anpassungs­druck und Dauerkonsum, die Schulen mit möglichem Mobbing und Leistungsdruck und die Familien – ein Ort, der als „höchstes Glück empfunden werden kann, aber auch als große Last“, wie Elpers schreibt. Die Gründe dafür können viel­schichtig sein. Und trotz gleicher Vorbelastung erkranken die einen Kinder, die anderen aber nicht. Woran liegt das? Und noch wichtiger: Was macht Kinder resilient? Darauf sucht und findet dieses eindringliche Buch Antworten. Und nicht zuletzt ist es ein Plädoyer dafür, endlich aufzuhören, psychische Erkrankungen (nicht nur bei Kindern und Jugendlichen) zu stigmatisieren.

  • Michael Elpers: „Wenn die Kinderseele streikt – Warum immer mehr Kinder psychisch erkranken und wie wir sie schützen können“, Beltz Verlag, 280 Seiten, 20 Euro.

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